Das ist wie verhext, in diesem Monat will ich über Vitalität schreiben und bin körperlich so unfit wie lange nicht. Das einzige an Bewegung ist gerade das tägliche Rad fahren: Yoga ist nur sehr gebremst möglich und mein geliebtes Trampolin steht in der Ecke. Mein Körper zickt gerade rum. Keine Angst, das wird keine Abhandlung meiner momentanen Zipperlein.
Vital und aktiv? Fehlanzeige!
Was noch verrückter ist: Als ich im Dezember die Karte Vitalität gezogen hatte, schrieb ich folgende Notiz dazu: Vitalität ist wohl eine Aufforderung wieder in Schwung zu kommen nach dem gestrigen faulen uninspirierten Tag. Es folgte leider ein ganz ähnlicher. Wieder ein fauler Tag auf der Couch. Nix Berichtenswertes passiert, wie denn auch von der Couch aus? Das Abenteuer kommt wohl nicht in mein Wohnzimmer geschlendert, genauso wenig wie Lebensfreude. Wie heißt es so schön:
Es ist egal wie langsam du vorankommst, du überrundest noch immer jeden auf dem Sofa.
Vitalität kommt nicht von alleine und findet dich…
Hast du manchmal auch das Gefühl, die ganze Welt würde sich bewegen, nur du selbst nicht? Wenn ich sehe, was andere Leute so tagtäglich tun, bekomme ich schon einen Jetlag, wenn ich nur den Bildern und Videos auf den sozialen Medien anschaue. Hausbau, Urlaubsreisen, Firmengründungen. Nur ich stehe (scheinbar) still.
Und eines schönen Tages frage ich mich dann, ob ich aus meinem Lebensloop geflogen bin? Die Niedergeschlagenheit, die damit einhergeht lässt dann vor meinem inneren Auge auch noch die Jalousien runter. Die Welt verdunkelt sich. In dieser Trübsinnsblase verirrt sich Kreativität definitiv nicht und auch die Energie hat sich verflüchtigt. Es passiert nix und deswegen passiert auch nix. Nix als trüber Alltag Schlafen, Essen, Arbeit in scheinbarer Endlosschleife.
… du musst schon raus und sie dir holen!
Vitalität wird gebeten sich am Spieleparadies einzufinden. Vitalität bitte. Und zwar pronto.
Schön wärs ja aber…
So funktioniert es leider nicht. Es ist wie beim Einkaufen. Bevor es uns gehört, müssen wir bezahlen. Wollen wir mehr Lebensfreude, brauchen wir etwas, worüber wir uns freuen können. Es ist bereits da. Nur weil wir uns gerade nicht danach fühlen heißt es nicht, dass unsere Vitalität erloschen wäre. Sie hat sich irgendwo verkrochen, sich vor uns versteckt, weil wir sie nicht beachtet haben.
Leidenschaft ist Energie. Eine Kraft, die daraus entsteht, wenn wir uns auf das fokussieren, was uns Freude macht. Uns Gänsehaut erzeugt. Beruf, Hobby, was auch immer.
Warum vergessen wir das nur immer wieder?
Zurück in die Freude
Jeder von uns versinkt irgendwann in Routinen – im persönlichen Energiesparmodus. Das ist nicht das Problem. Es wird erst zu einem, wenn unsere Lebensfreude im immer gleichen Trott in Endlosschleife langsam erlischt.
Wir müssen immer wieder unser inneres Licht anschalten, unsere Leidenschaften nicht aus den Augen verlieren.
Immer wieder der Freude folgen!
Was lässt die Lebensgeister wieder erwachen?
Was tust du gern, wobei vergisst du die Zeit?
Was verschafft dir Gänsehautmomente?
Mache davon soviel du kannst und wann immer es geht. Das schaltet unser bestes Ich wieder an. Und schon sieht auch die Welt um uns herum wieder ganz anders aus.
Leidenschaftliche Menschen sind oft glückliche Menschen, weil sie genau das tun. Sie geben sich einer Sache hin, die größer ist als sie selbst. Nicht Red Bull verleiht Flügel, sondern unsere eigene Lebensfreude.
Vitalität wird mit dem Alter immer kostbarer
Das Bewusstsein für die eigene Gesundheit wird immer wichtiger, je älter ich werde. Obwohl ich mich nicht so alt fühle wie ich bin. Mein Körper vergisst das nur hin und wieder. So, wie in diesem Monat. In genau diesen Momenten steigt der Wert der Vitalität rasant nach oben an. Wie immer vermisst man etwas besonders, wenn es einem abhanden gekommen ist.
Mal angenommen unser Körper ist wie ein Schiff. Das Schiff kann sehr, sehr lange in See stechen, wie unser Körper auch. Vorausgesetzt wir tanken das Richtige und kümmern uns rechtzeitig um kleine Schäden.
Jedes Leck und jeder Lackschaden sind eine Eigenproduktion.
Es kann nur rauskommen, was wir rein tun
Was meine ich mit dem richtigen Tanken? Gutes Essen und gute Gedanken!
Gesunde Ernährung, ausreichend Wasser und regelmäßige Bewegung sind natürlich Eckpfeiler körperlicher Gesundheit. Auf mein Essen achte ich seit einigen Jahren und mein Körper signalisiert mir inzwischen sofort, wenn ich etwas hingeschüttet habe, was nicht gerade förderlich ist. Das zeigt mir, dass ich da ganz gut im Kontakt bin.
Was, wie viel und wie häufig wir essen geschieht oft unbewusst, aber eben nicht zufällig. Zur Schokolade greifen, wenn es gerade irgendwo kriselt, Pizza zum gemütlichen Filmchen schauen, weil für alles andere die Energie fehlt usw.
Was erzählen wir uns ständig selbst?
Also ich ertappe mich immer wieder bei „war ja klar, dass du das wieder mal nicht hinkriegst“ oder „meinst du, das lohnt sich überhaupt, die Energie reinzustecken, klappt ja doch nicht“ oder „ach, heute hab ich schon Pommes rotweiß gegessen, da kommt es auf das Eis auch nicht mehr an“.
Kennst du Selbstgespräche dieser Art? Auch eine Art Routine, die sich über Jahre in unser Bewusstsein eingeschliffen hat.
Wir denken mehr als 60.000 Gedanken pro Tag! Wie viele davon bringen uns weiter? Wie oft stellen wir uns mit unseren destruktiven Gedanken selbst ein Bein?
Womit textet dich deine ständig plappernde innere Stimme zu?
Schon mal von Sozialhygiene gehört?
Das Haushalten mit den eigenen Energien und das Aussortieren von Energieräubern – ich nenne es mal „Sozialhygiene“ – gehören ebenfalls zum Thema. Ich achte immer mehr darauf, mit wem ich Zeit verbringen möchte.
Welche Menschen tun gut?
Was fühlt sich leicht an?
Und wann brauche Zeit für mich, um neue Energie auftanken zu können?
Wenn ich alt bin will ich nicht jung aussehen, sondern glücklich.
Zu Beginn des Artikels dachte ich mir: oh je, Vitalität, dazu fällt mir nix ein, außer, dass sie mir gerade abhanden gekommen scheint. Ich bin überrascht, was sich da an Ideen und Gedanken doch noch aufgetan hat und was soll ich sagen. Ich fühle mich fitter als vorher. Und voller Freude
Also lieber Leser:
Tauche in etwas Neues ein, gebe dich etwas hin, dass größer ist als du selbst, wecke deine Sinne, bewege deine Welt, stimuliere dein Gehirn, mach dich glücklich!
vitale Grüße
PS: Hier kannst du die anderen Artikel meiner experimentellen wertvollen Jahresreise nachlesen. Die Idee mich ein Jahr lang intensiv mit meinen Werten zu beschäftigen und das in einem monatlichen Blogartikel zu dokumentieren entstand in den Raunächten.
Hallo Susan! Schöner Artikel, habe ich mir gleich mal ge-saved-.
Und Dein grinsendes Kürzel gefällt mir auch total gut, da muss ich gleich mal mit grinsen. Liebe Grüße
hey Bea,
danke schön, möge dein Tag genauso heiter weiterverlaufen ?