Im letzten Warum-Workshop wurde mir wieder einmal bewusst, wie sehr ich es liebe, dass Menschen ihre Geschichten mit mir teilen. Ich war sowas von berührt, als sich herausstellte, dass alle Teilnehmerinnen mutig genug sind, NEIN zu einem Leben zu sagen, dass nicht zu ihnen passt.
Jede einzelne hat, als sie erkannte, dass sie feststeckte, es ihr körperlich nicht gut ging oder sie immer unzufriedener wurde, nicht gekniffen, sondern gehandelt.
Was uns im Nachhinein stolz macht, fühlt sich mittendrin oft nicht so gut an.
Diejenigen, die gerade in so einem Prozess stecken, fühlen sich eher weniger stark, sondern oft unsicher.
Es melden sich Zweifel und Ängste, manchmal schon vor der Entscheidung, manchmal auch danach, weil der Boden, auf dem man sich bewegt, plötzlich nicht mehr sicher scheint. In diesen Fällen fühlen wir uns oft klein und zerbrechlich, weil wir eben nicht (wie oft erhofft und nie erreicht), schnurstracks und ohne Umweg am Ziel ankommen.
So ist Leben nicht.
Viel wichtiger, als im Turbogang anzukommen ist das Losgehen und dabei bleiben.
Was ich hier (wieder einmal) mit dir teilen möchte ist:
Wir können Leben nicht denken oder träumen, wir müssen es erfahren und das funktioniert nur über das TUN.
Was mich immer wieder traurig macht, ist ansehen zu müssen, dass Menschen unglücklich sind, aber nichts daran ändern. Nach dem Motto:
Lieber bekanntes Leid als unbekanntes Glück.
Wer sagt heute noch eindeutig NEIN zu einem Leben, dass nicht mehr passt?
Wer entscheidet sich bewusst dafür, sich wieder auf etwas Neues einzulassen? Wieder von vorne zu beginnen?
Die meisten Menschen harren lieber im bekannten Leid aus, bevor sie das unbekannte Glück wagen.
Hut ab allen Mutigen, die springen.
Ich hab es schon ein paar Mal getan und weiß inzwischen:
So erkenntnisreich ein durchlebter Prozess auch ist…
Am Anfang ist da eine große Verwirrung, wenn uns das Bekannte genommen oder aufgegeben wird. Eine bedrohliche Leere tut sich anfangs auf und es scheint erstmal noch herausfordernder zu werden, als die Situation, in der man sich befand.
Das gehört zum Weg dazu.
Genau das ist der Punkt, der meiner Meinung nach noch mehr Mut erfordert, als beim Springen. Wenn man die Tür aufmacht, dem Sturm ins Auge blickt oder der Unwissenheit, den Zweifeln, der unbekannten Größe.
Wenn die Angst langsam hochkriecht und einen lähmt, muss man eine Schippe Energie drauflegen, um dranzubleiben und nicht gleich wieder aufs Sofa zu plumpsen.
Gehst du den nächsten Schritt oder drehst du um?
All das, was sich dann zeigt, löst Ängste aus, weil etwas auf uns wartet, dass unsere alten Glaubenssätze sprengt. Wir müssen uns über sie hinausarbeiten und unseren Horizont zu erweitern.
Wir wachsen über sie und uns hinaus.
Wie bei einer Zwiebel legen wir Schale für Schale und Schicht für Schicht ab, was uns bisher ausmachte, um unser Selbst wiederzufinden, dass wir bereits als Kind waren. Um zu werden, wie wir wirklich gemeint sind.
Sind wir immer noch Höhlenmenschen?
Platons Höhlengleichnis besagt, dass wir die Schatten an der Wand für die Wirklichkeit halten. Die Wahrheit ist jedoch, dass hinter uns ein Feuer brennt, dort Menschen entlanggehen und wir lediglich deren Schatten beobachten.
Drehten wir uns zum Licht hin, könnten wir die Wirklichkeit erkennen. Die Frage, die sich dann stellt, ist:
Ertragen wir die Wahrheit, wenn wir uns bewusst werden, dass wir eine Illusion leben?
Dunkelheit löst sich auf, wenn Licht drauf kommt, das Licht des Bewusstseins.
Wir halten uns so oft an Grashalmen des Flussufers fest, um uns nicht dem Fluss des Lebens hinzugeben. Wenn es dann mal einer tut, loslässt und sich diesem Licht öffnet, kommt von den anderen: warum nimmt der sich die Freiheit raus, einfach so etwas zu tun?
Die meisten Menschen fühlen sich sicherer, wenn sie weiter an Bekanntem festhalten, deshalb verunsichert es sie zusätzlich, wenn es mutige Menschen gibt, die es wagen, loszulassen.
Wenn unser Ego den Schwanz einzieht, folgen wir der Angst, nicht der Liebe. Doch wo führt uns das hin? Zu mehr Angst. Es heißt nicht umsonst:
Der Weg durch die Angst führt durch sie hindurch.
Vertraue deinem Selbst, nicht deinem Ego.
Wenn du erkennst, dass die bisherigen Leitplanken deines Lebens ins Nichts führten, mag das eine bittere Pille sein, doch Erkenntnis ist nun mal der erste Schritt, so schmerzhaft es auch ist.
Lebenskrisen sind immer Wahrnehmungskrisen.
Das heißt, unsere Wahrnehmung ist das Problem. Wir sind so sehr mit unserem Leid identifiziert und die Ursache des Leidens ist laut Buddha die Anhaftung. Wir sind verkettet mit unseren Überzeugungen.
Wusstest du, dass wir vier mal mehr Angst haben etwas zu verlieren, als wir Freude darüber empfinden, etwas zu gewinnen? Das ist nicht wirklich schlau, dass ist anerzogen.
Um loslassen zu können müssen wir deshalb erst einmal sehen, was ist.
Nimm wahr, was ist.
Innere Freiheit entsteht, wenn wir das Gas wegnehmen und nicht noch mehr von dem tun, was uns blockiert, sondern den Gang rausnehmen. Im Leerlauf können wir beobachten, was sich dann zeigt.
Womit beginnt jeder Durchbruch?
Mit neuen Fragen.
95 Prozent der Gedanken, die du gestern hattest, hast du heute auch wieder und so stellst du dir auch immer dieselben Fragen, die *Überraschung* zu denselben Antworten führen. Versuche es doch mal mit neuen Fragen.
Das Gefühl nicht gelebt zu haben, kommt oft zu spät, weil die Sensoren in vielen Menschen abgestumpft sind. Sediert durch die Untenhaltungsprogramme in gängigen Medien.
Wie du herausfindest, ob du dein Leben lebst.
Sind die Ziele, die du verfolgst, wirklich deine eigenen oder die von Eltern, Partnern, Freunden, Gesellschaft?
Vielleicht kommt dir gerade auch in den Sinn:
Eigentlich weiß ich das doch alles, warum mach ichs dann nicht?
Dann sehr wahrscheinlich aus Gewohnheit. Sie ist die größte Fessel, die uns in der Vergangenheit festhält.
Es gibt zwei Möglichkeiten, der Gewohnheit zu entkommen:
Wir sind im Flow beispielsweise wenn wir verliebt sind oder begeistert von einer völlig neuen Idee. Oder der Leidensdruck ist groß genug, was weitaus häufiger vorkommt. Die meisten Menschen lernen durch Schmerz und erkennen erst dann, dass es so nicht weitergeht.
Nicht vom Alltag gelebt werden, sondern sein Leben leben.
Wer sich seiner Vergangenheit nicht bewusst ist, ist gezwungen, sie zu wiederholen. Es braucht einen Auslöser, der uns aufwachen lässt.
Wenn du nicht warten möchtest, bis der Leidensdruck groß genug ist, versuche es doch mal mit Begeisterung. Dann bist du inspiriert und mit dir selbst verbunden. Du erfährst dich als Quelle des Erfolges.
Zuerst werde dir darüber klar, was du tun willst. Dann tue, was nötig ist. Vergeude nicht kostbare Jahre mit einer halbherzigen Entscheidung, wenn du gleichzeitig eine Entscheidung treffen kannst, hinter der du wirklich stehst. Also: Was willst du wirklich erreichen? – Richard Bach
Um etwas zu verändern, braucht es immer einen Impuls.
Das eigene WARUM zu finden kann so ein Impuls sein.
Es ist ein bisschen so, wie sich in die Idee von etwas Großem und in sich selbst zu verlieben.
Aussagen wie "ich habe keine Zeit dafür" oder "ich kann das nicht" verblassen im hellen Schein eines lodernden Warums.
Einstellung + Verhalten = Resultate
Die meisten glauben, wenn die Resultate und Ergebnisse im Leben nicht stimmen, muss das Verhalten geändert werden. Doch das ist nicht der Fall. Zuerst braucht es eine andere Einstellung als bisher. Verhaltensänderung funktioniert nicht ohne eine neue Einstellung.
Sie ist wie ein Filter, mit dem du dein Leben betrachtest. Stehst du vor der Entscheidung, ob etwas gut für dich ist oder nicht, kannst du dir mit deinem Warum und deinen Werten diesen Filter bewusst machen. Genau das ist oft der Kasus Knacksus:
Uns ist oft gar nicht bewusst, warum wir etwas tun.
Die meisten zerbrechen sich den Kopf darüber, WIE sie etwas tun können, wissen aber nicht, warum sie es überhaupt wollen.
Viel einfacher ist es, wenn sich das Wie ergibt, weil das Warum klar ist.
Du wechselst die Studienrichtung oder den Job und bist wieder nicht glücklich oder nur für eine begrenzte Zeit.
Warum?
Weil du glaubst, dass du mit einem neuen Job etwas bekommst, was du glaubst, jetzt noch nicht zu haben. Du denkst, dass noch etwas fehlt in deinem Leben.
Was willst du denn wirklich erreichen, was du noch nicht hast?
Kein Job, keine Berufung kann dich komplett machen. Auch kein Coach kann dir etwas geben, dass nicht sowieso schon da ist. Er hilft dir nur, es selbst zu finden.
Es gibt keinen Irrtum. Alle Ereignisse, die wir herbeiführen, sind notwendig - so unangenehm sie auch sein mögen. Wir brauchen sie, um zu lernen, was wir lernen müssen. Keiner unserer Schritte ist überflüssig; jeder bringt uns den Zielen näher, die wir uns ausgesucht haben. - Richard Bach
Du bist komplett auf die Welt gekommen. Dir fehlt rein gar nix. Das einzige, was bisher geschehen ist:
Die Sicht der Welt, Gedanken, Erfahrungen, Glaubensmuster und all die anderen Dinge haben sich in dir angehäuft und versperren dir den Blick auf dich selbst. Auch deine Sicht auf die Welt wird davon verdeckt.
Du erkennst schlichtweg nicht mehr, wer du wirklich bist und was du alles kannst.
Erkenne dich selbst
... stand schon am Apollotempel von Delphi und ist heute genauso wichtig wie damals. Es geht darum, deinen eigenen Kern zu erkennen. und wieder freizulegen.
Dazu musst du dir nichts aneignen. Es ist eher ein Weglassen von allem, was nicht du bist.
Es geht um nichts geringeres, als mutig genug zu sein, NEIN zu einem Leben zu sagen, dass nicht zu dir passt.
Dazu möchte ich dich inspirieren.
Schau hin, was du nicht (mehr) bist lass los.
Was wir aus Angst festhalten, macht es nur noch schwerer. Es verhindert Leichtigkeit. Wer loslässt, hat zwei Hände frei, heißt es so schön. Doch nicht nur das: Loslassen macht auch Kopf und Herz frei.
Wer loslässt, was er nicht mehr ist, wird was er wirklich ist.
Du hast sicher auch schon die Erfahrung gemacht, wie es sich anfühlt, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die in sich selbst ruhen und ihren einzigartigen Weg gehen.
Die Welt braucht deine leise Power. 🦋
PS: Regelmäßige Inspirationen zum Thema Potenzialentfaltung und berufliche Neuorientierung gibts in meiner Entfalterpost monatlich per Newsletter in dein Postfach.
PPS:
Die Zitate in diesem Blogartikel stammen Richard Bachs Büchern "Eins sein"* und "Brücke über die Zeit"*. Er ist ebenfalls der Autor des Bestsellers "Die Möwe Jonathan"*.
Pinnen für später: