Mai 23

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Selbstsabotage: Warum du dir bei deinem Traumjob selbst im Weg stehst.

Du hast es dir wieder einmal vorgenommen, dich auf den Weg zu machen. Diesmal willst du die berufliche Veränderung wirklich durchziehen... Doch dann trittst du "mal wieder" auf der Stelle.

Irgendetwas in dir hält dich davon ab, weiterzugehen. Es ist eine Art Selbstsabotage, die verhindert, dass du deinen Traumjob findest..

Doch was meine ich mit "Traumjob"?

Vielleicht klingt es zu verträumt und zugegebenermaßen ist der Begriff schon etwas abgehoben... Ich denke jedoch, dass ich dich mit der Einladung, dich auf den Weg in deine Geniezone zu machen, doch eher verschreckt hätte.

Wer von uns hält sich schon für ein Genie?

Wie komme ich also auf diesen Begriff? In "Big Leap" spricht Gay Hendricks von vier Zonen, in denen wir arbeiten können: Inkompetenz-, Kompetenz-, Exzellenz- und Geniezone.

Lass mich das kurz erklären:

1. Inkompetenz

In diesem Bereich kennen wir uns weder aus, noch haben wir Freude. Wir machen Fehler, tun uns schwer und würden nie auf die Idee kommen, das als Job zu wählen. Buchhalter oder Mathelehrer würden bei mir diese Liste anführen.

2. Kompetenz

Die Dinge, die wir ganz ok hinkriegen. Die meisten Menschen sind zwar besser darin, aber wir haben keine Probleme damit, sie zu erledigen.

Natürlich kann man alles lernen und sich reinfuchsen. Es ist allerdings nicht wirklich ratsam, dies als Beruf zu wählen, denn:

Glücklich machts nicht.

3. Exzellenz

Wir sind sehr gut in dem, was wir tun. Wir bekommen von Außen die entsprechende Bestätigung und können ganz geschmeidig davon leben. Wir haben uns etwas in diese Richtung aufgebaut.

Läuft also.

Oder eben doch nicht...

⚠️ Achtung ⚠️ gefährlich Zone

Hamsterradgefahr voraus. 

Hier arbeiten wir im Bereich: Können. Wir haben eine Ausbildung gemacht oder ganz viel Erfahrungen und Fertigkeiten. Vom Verstand her macht es total Sinn, sich dort niederzulassen oder zu bleiben. Der Job ist auch nicht falsch...

und trotzdem:

... entsteht ein Gefühl vom Hamsterrad. Wir tun etwas (meist über lange Zeit), einfach weil wir es Können, nicht weil es für uns Sinn macht. Mal abgesehen natürlich vom Sinn Geld zu verdienen. Es ist nicht das, wofür unser Herz wirklich schlägt, nichts, was uns in unserem Innersten erfüllt.

Kurzum, es ist nicht das, wofür wir hierher gekommen sind.

Was die Sache unheimlich erschwert ist, dass eben alles ganz klar und logisch erscheint (zumindest für unseren Verstand). Das wir es uns selbst oder anderen gegenüber nicht wirklich gut verargumentieren können.

Es ist mehr Gefühl als belegbare Tatsache.
Es ist eher ein "zwischen den Zeilen" lesen, als "schwarz auf weiß" erkennen. 

Aber:

Wenn uns etwas da hinzieht und wir in uns diesen Ruf spüren, dann macht es total Sinn, genauer hinzuschauen, zu hinterfragen und sich auf den Weg zu machen.

Wohin? 

In die eigene Geniezone

4. Geniezone

Unsere Geniezone ist die Schnittmenge aus dem, was wir können, was wir lieben und mit dem wir Geld verdienen.

Das, was wir hier tun fühlt sich nicht nach Arbeit an.

Wir tun etwas, dass wir besser als alle anderen können.

Wir haben unsere eigene Art und Weise diese Dinge zu tun. Es ist nichts, wofür wir hart arbeiten oder lernen mussten, sondern etwas, dass wir aus uns heraus können, weil es uns fasziniert.

Und wir werden immer besser darin, weil wir es so oft und lange tun, da es sich nicht nach Arbeit anfühlt.

Leider sind uns diese Dinge wenig bewusst. Weil sie uns so leicht fallen, gehen wir davon aus, dass es nichts Besonderes ist.

Das kann doch jeder....

Es ist die Art und Weise, wie wir ticken, wie wir geschaffen sind, die Welt zu sehen. Wenn wir es schaffen, uns in diese Zone "hinzuarbeiten" spielt uns das Universum in die Karten. Das ist der Moment, in dem es einfach flutscht.

Ein Schritt ergibt den nächsten, ohne Zögern oder Zweifeln.

Wenn es so leicht geht, fällt es um so schwerer zu akzeptieren, dass es sich dabei um eine besondere Fähigkeit handelt. Trotzdem wir immer wieder zurückgemeldet bekommen, dass es besonders wertvoll und besonders ist, was wir da tun.

Selbstsabotage

Feiere deine Schwächen

Zu wissen, was man nicht kann (und will) ist ein gutes Ausschlusskriterium. Das Universum hat in meinem Fall nicht vor, dass ich "aus Versehen" Mathematiker werde. 

Wir dürfen aus vollem Herzen anfangen, die Dinge, die uns nicht liegen, weiterhin vehement verbessern zu wollen oder die Sachen, die uns nicht interessieren trotzdem schweren Herzens zu erledigen, weil "es eben sein muss" oder "es eben dazugehört" oder "erwartet wird".

Lass uns aufhören, uns mit solchen Dingen zu beschäftigen, damit wir frei sind herauszufinden, was wir wirklich gut können und worin wir Genies sind.

Von der Selbstsabotage in deine berufliche Geniezone

Das Nichtwissen, was ich wirklich will ist der erste Punkt, siehe oben. Doch wie finde ich das heraus, wenn ich total verkopft bin, weil ich etwas partout will?

Wenn wir feststellen, dass in uns ein Widerstand existiert, eine Angst, warum wir nicht weiterkommen, braucht es Mut, diesen Weg freizulegen. Da kommt mir das Bild von der Dornenhecke, durch die sich der Ritter kämpfen muss, um ins Schloß zu kommen und Dornröschen aufzuwecken.

Warum wir uns nicht erlauben, unserer Bestimmung zu folgen.

Als Erwachsene haben wir manchmal das Gefühl, dass wir "jetzt nicht einfach so" umschwenken oder uns bei einem Malkurs oder einer Weiterbildung anmelden dürfen.

Warum erlauben wir es uns selbst nicht, einfach Reitunterricht zu nehmen oder einen Töpferkurs zu buchen? Ich habe damals ewig gebraucht, um mir selbst zu erlauben, etwas völlig anderes zu machen (eine Heilpraktikerausbildung), weil ich bis dato eher in Büros zu Hause war.

Es kann also gut möglich sein, dass es da diesen Ruf in dir gibt, du dich aber nicht traust, dem zu folgen, weil  "Gegenargumente" in dir drinstecken, die du bisher nicht hinterfragt hast.

Selbstsabotage

#1 - Dein Licht wurde kontinuierlich unter den Scheffel gestellt.

Wir stolpern über unsere eigene Sehnsucht, weil das System aus Erziehung und Schule, aus dem wir kommen, uns antrainiert hat, dass es sich nicht lohnt zu träumen oder dem inneren Ruf zu folgen.

Wir wurden belächelt, beschämt oder davon abgehalten, wenn wir unserer Freude nachgingen und immer wieder Neues ausprobierten.

#2 - Mach dich doch nicht lächerlich.

Natürlich ist es nicht schwierig, sich bei einer Kräuterwanderung anzumelden oder nach einem Termin für den nächsten Tanzunterricht oder Trommelkurs zu fragen. Die große Herausforderung ist, sich gegen dass innere System aufzulehnen, weil genau das die Scham und Angst aus der Kindheit wieder an die Oberfläche spült.

Genau in dem Moment, wenn wir innerlich wieder die Tür zur eigenen Freude öffnen, steigt so ein modriger Kellergeruch auf und erinnert uns an all das, was wir als Kind als Selbstschutz in Kisten verpackt und in uns selbst vergraben haben.

Ich bin nicht der Meinung, dass wir alle alten Kisten auseinandernehmen und analysieren müssen. Es reicht, sich dieser Kisten bewusst zu werden und sie als "Altlast" einzuordnen. Jetzt sind wir groß, nicht mehr von anderen Menschen oder Situationen abhängig und können andere Entscheidungen treffen als früher.

Es hilft, die Erinnerung daran da sein zu lassen und sie nicht wegzudrücken (genau deswegen modern diese Kisten seit Jahren im Keller).

Wird uns bewusst, dass wir auf diese Weise nicht nur gegen uns selbst agieren, sondern uns auch von unserer tiefsten Freude abschneiden, können wir unsere inneren Barrieren runterfahren und trotz der eigenen (und deswegen so vertrauten) Begrenzungen handeln.

#3 - Du hast es einfach nicht drauf.

Sehr wahrscheinlich bist du selbst diejenige, die sich das immer wieder einredet (obwohl dein Umfeld dir etwas anderes erzählt).

Du bist nicht unfähig, weil du es nicht schaffst, zu tun, wonach du dich eigentlich sehnst. Jetzt weißt du ja, warum es dir so schwerfiel. Nun kannst du anders damit umgehen und zu akzeptieren, dass anscheinend einiges in dir selbst bisher dagegen sprach.

Wenn du dich liebevoll betrachten kannst, fasse dir - in deinem Tempo - ein Herz  und gehe MIT (oder trotz) DER ANGST los.

Die nächste Stolperfalle, die ich gleich mal vorwegnehme, damit du sie gleich überspringen kannst:

in nur einem Schritt ankommen wollen.

#4 - Der direkte Weg ist meist der längere.

Wenn wir uns ein Herz gefasst und uns bei einem Kurs angemeldet haben, der uns Freude macht, heißt das nicht automatisch, dass dann sofort daraus der Traumjob entstehen muss.

Dann beginnt meist eine Zeit des Ausprobierens. Ich bin im Büro gestartet, habe bei der Kripo und in einem Startup und in zig anderen Firmen und Jobs gearbeitet, einen Heilpraktikerschein gemacht und auch ein paar Jahre eine eigene Praxis geführt. Jetzt beschäftige ich mich mit Potenzialcoaching und schreibe Bücher.

Es war (m)ein Weg bis hier hin und er ist definitiv noch nicht zu Ende. Ich wäre nicht da, wo ich heute bin, wenn ich mir nicht erlaubt hätte, Dinge auszuprobieren.

Selbstsabotage

#5 - Mach bloß keine Fehler.

Ich weiß, wovon ich spreche: Ich wollte immer alles richtig machen und schämte mich unglaublich, wenn mir etwas nicht gleich beim ersten Mal gelang. Das machte das Ausprobieren natürlich nicht gerade einfacher...

In unseren Breitengraden ist es total unpopulär, Fehler zu machen oder Dinge ausprobieren zu wollen. Akzeptiert ist allgemein, dass man sich für eine Sache entscheidet, bitte schön dabei bleibt und sie bis zum bitteren Ende oder zumindest bis zur Exzellenz betreibt.

Klar haben wir Angst, uns umzuentscheiden, denn das heißt, wir bringen nichts zu Ende und uns fehlt die Tugend des Durchhaltenkönnens. Uns wird suggeriert, wenn wir eine neue Richtung einschlagen, negieren wir unseren bisherigen Weg.

Kann es sein, dass du deswegen nicht losgehst?

Hast du drölfzig Jahre Medizin studiert, um jetzt festzustellen, dass du viel lieber eine Galerie hättest?

"Nicht dein Ernst oder?", hörst du schon von deinem Umfeld, "bist du jetzt völlig verrückt geworden"? Und dann erzählst du dir selbst, dass all die Jahre des Lernens, der Entbehrung, der Investitionen umsonst gewesen sind, wenn du jetzt umschwenkst?

Du fragst dich vielleicht, ob du einen riesengroßen Fehler gemacht und deine Jahre verschwendet hast...

#6 - Du haderst mit falsch getroffenen Entscheidungen

Es ist ein verdammtes Risiko, zuzugeben, jahrzehntelang einem (vermeintlich) falschen Weg gefolgt zu sein. Man macht sich angreifbar oder im schlimmsten Fall lächerlich, was den Widerstand, eine Korrektur vorzunehmen und etwas zu verändern, nur noch verstärkt.

Diese Angst davor kann ich sowas von nachvollziehen. Wirklich.

Doch an dieser Stelle kann ich dir hunderttausendprozentig versichern:

Jeder Schritt deines Weges war wichtig!

Jeder Schritt war wichtig, um genau da hinzukommen, wo du jetzt bist.

Klar wissen wir im Nachhinein, auf welche Schritte wir gern verzichtet hätten, doch hätten wir sie nicht gemacht, wüssten wir es nicht. Sehr wahrscheinlich hast du bei deinen "Fehltritten" sehr viel mehr gelernt, als bei den Dingen, die gut funtkioniert haben.

Mit einer anderen Vergangenheit hättest du nicht deine heutigen Erkenntnisse.

Nur weil wir uns jetzt für etwas anderes entscheiden (dürfen), heißt das nicht, dass alle vorherigen Schritte Fehler waren. Sie waren vielmehr der Grundstein für das, wohin wir jetzt aufbrechen.

Wenn du nicht länger grübeln und warten willst, ist die 33 Tage Challenge ein guter Start, um loszulegen

Wie sähe dein Leben aus, wenn du dich nicht selbst zurückhalten würdest?

Stelle dir vor, wie du deine Ziele und Träume erreicht hast und wie du dich dabei fühlst. Wie stolz, zufrieden und glücklich es dich macht. Spüre diese Situation mit allen Sinnen, wie riecht es, wie fühlt es sich an, wer ist dabei?

Lass dieses Bild deine Handlungen leiten. Tausche es mit den Blockaden aus, die dich davon abhalten, loszugehen.

Kämpfe nicht gegen die Ängste an, die in dir hochploppen, auch nicht gegen die Blockaden, die sich vor dir aufbauen. Erkenne die Muster des negativen Selbstgsprächs. Das ist der erste Schritt zur Befreiung.

Und dann frage dich: Ist das, was sie. mir erzählen, wirklich wahr?

Ersetze blockierende Gedanken, wie "ich konnte das noch nie gut" in "ich werde immer besser und besser".

Der wahre Grund, warum du dich festgefahren fühlst, ist nicht, dass Veränderung für dich oder in deiner Situation unmöglich ist, sondern weil du selbst davon überzeugt bist - weil du dir immer und immer wieder erzählst, dass es nicht möglich ist.

Das ist eine kleine Erinnerung für dich, sofort hellhörig zu werden, wenn du bemerkst, dass deine innere Stimme dich ausbremst. Es ist wichtig, dass du dranbleibst, denn

die Welt braucht deine leise Power 🦋

PS:  Regelmäßige Inspirationen zum Thema Potenzialentfaltung und berufliche Neuorientierung gibts in meiner Entfalterpost monatlich  per Newsletter in dein Postfach. 


Pinnen für später:

Selbstsabotage

  • Liebe Susan,
    dein Artikel trifft mich… Nicht nur im Verstand, sondern im Körper. „Selbstsabotage“ – so oft ausgesprochen, so selten wirklich gefühlt.

    Ich erkenne darin mein eigenes Ringen. Dieses stille Ziehen mitten auf dem Weg zu bleiben, wenn alles in mir schreit, jetzt zu springen. Du beschreibst das Licht, das wir oft klein halten
    die Angst, lächerlich zu wirken das Zögern vor Entscheidungen… und wie jeder einzelne Schritt, auch der schmerzhafte, uns formen will.

    Was mich besonders berührt: Selbstsabotage ist nicht nur Widerstand, sondern oft ein alter Schutzmechanismus gegen das, was wir im Innersten fürchten… ganz gesehen zu werden.

    Danke dafür, dass du nicht einfach analysierst, sondern Räume öffnest, in denen wir fühlen dürfen wer wir im Kern sind. In Klarheit. In Verletzlichkeit. In Entscheidung.

    GLG Maik

    • Jetzt bin ich berührt, lieber Maik. Ein wahrlich schöner Gedanke, dass dieser Artikel dich traf (oder du den Artikel?)…

      Ich denke, dieses Ringen, das auf dem Weg bleiben, obwohl es so viel Kraft kostet, ist genau der Moment, in dem wir entscheiden, ob wir diesen einen Schritt noch tun, der sich manchmal so anfühlt, als würden wir dann von einem schwarzen Loch verschluckt und nicht wissen, wie (oder als wer) wir wieder herauskommen.

      Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie oft genau das, was wir fürchten, das ist, was uns heilt. Oft ist unsere Verletzlichkeit genau die Stärke, die uns selbst den Weg weist und gleichzeitig eine Tür für andere öffnet.

      Herzensgrüße
      Susan

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    Hier gibts noch mehr davon...

    Wenn dich dein WARUM blockiert

    Meine Entfalterpost schreibe ich für dich, wenn du gerade in deinem Job zweifelst und dich am falschen Platz fühlst. Ich erzähle dir von meinem Weg und möchte dich damit ermutigen, wieder zu dir selbst zurückzufinden. Denn ich weiß (und irgendwann erkennst du es auch): DEIN LICHT STEHT DIR GUT 🤍

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