Februar 25

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Berufungsprokrastination oder wie wir uns mit Ablenkungsmanövern selbst im Wege stehen.

Vielleicht hast du das Gefühl in einem fremden Leben festzustecken und dich immer weiter von dir selbst zu entfernen. Also entscheidest du dich, etwas zu ändern, schnappst dir all deinen Mut, viel Optimismus und deine Wanderschuhe.

Es muss sich etwas ändern. Das ist mal klar.

So weit so gut.

Der Entschluss ist gefasst.

Du machst die ersten Schritte.

Eigentlich bist du auf einem guten Weg und dann…

Du hast die Bewerbungsunterlagen für die ausgeschriebene Stelle – die so interessant klingt und Traumjobpotenzial hat – fertig, doch du schickst sie nicht ab. Du meldest dich für einen Kurs an, der deine Arbeit ins Grenzenlose pushen könnte. Du fängst enthusiastisch an, doch ziehst nicht bis zum Ende durch.

Gerade wenn du kurz davor bist, etwas zu unternehmen, grätscht dein Kopf dazwischen:

Ist das denn wirklich soooo wichtig?

Muss das wirklich jetzt sein?

Wer bin ich eigentlich, dass ich mich überhaupt damit beschäftige?

Wenn wirklich jeder machen könnte, was er wollte, würden es dann nicht alle tun?

Es gibt wichtigeres, als meinen Träumen nachzuhängen.

Komfortzonenfred meldet sich zu Wort und plappert was von Energiesparmodus. Viel zu viel Action nach seinem Geschmack. Also schön den Ball flach halten. So eine Selbstverwirklichungsnummer ist ganz schön viel Aufwand.

Wenns mal wieder länger dauert

„Ja, aber, was ist mit den Dingen, die nicht so klappen, wie sie sollten? Es gibt einfach so vieles, was halt nicht funktioniert“, huscht dir gerade zwischen den Ohren durch?

Wem sagste das?

Ich weiß bestens Bescheid 😉. Oh ich kenne dieses Gefühl gegen Windmühlen anzurennen, ohne Aussicht auf Erfolg. Ich erinnere mich gut an die Zeit, als ich in meiner Heilpraxis saß und niemand kam. Nicht vergessen sind all die Artikel, die ich schrieb, ohne zu wissen, ob es irgend jemanden gibt, der sie liest.

Und dann noch Menschen im Umfeld, die fragen, warum ich mir das freiwillig antue…

Eine wirklich gute Frage:

warum mache ich das eigentlich?

Zu wissen, warum man etwas tut ist der wichtigste Grundstein für jedes unserer Vorhaben. Das ist der Energiestrom, der nie versiegt, wenn wir gegen die Windmühlen anrennen. Das ist die Batterie in meinem Duracellhäschenkostüm.

Und ich meine damit nicht nur: Warum willst du diesen oder jenen Job annehmen? Ich meine dein großes Warum. Warum bist du hier auf dem Planeten? Das mag pathetisch klingen, doch es ist eine existentiell wichtige Frage, die sich wie ein roter Faden durch dein Leben zieht.

Ich verrate dir hier MEIN WARUM: Ich schaffe Wege und Verbindungen, damit Menschen wieder in Harmonie und in ihre Größe kommen.

Dieser kleine unscheinbare Satz ist für mich wie Miraculix‘ Zaubertrank für Asterix.

Klar ist, diesen Satz findest du nicht einfach mal so. Es ist eher ein eine Reise in die eigene Vergangenheit, ein kleines Abenteuer. Eine gute Anleitung bekommst du in Simon Sineks Buch Finde dein Warum. (Falls du noch kein Audible-Kunde bist, kannst du das Buch im Probemonat sogar kostenlos hören.)

Mein erster Tipp also, der dich durch Veränderungen trägt ist:

Wenn du dein Warum kennst, erträgst du jedes Wie.

Ok, das hätten wir geklärt, kommen wir nun zu den Punkten, mit denen wir uns selbst aus der Umlaufbahn katapultieren.

Mal angenommen, du spürst ganz genau, dass da noch viel mehr in dir schlummert, als du bisher rausgelassen hast. Was ist, wenn du eigentlich weißt, dass dein Potenzial lange nicht ausgeschöpft ist und dass da eine Aufgabe gibt, die für dich bestimmt ist. Deine Bestimmung, deine Berufung, deine Leidenschaft, egal wie du es nennst.

Und weiterhin angenommen, du folgst diesem Ruf nicht, hörst dieser Stimme in dir einfach nicht zu, wenn sie zu dir spricht, beschäftigst dich mit anderen Dingen, dann muss ich dir hier und jetzt sagen,

das ist Trick 17 mit Selbstverarsche

Als Kinder hielten wir uns die Augen zu und dachten, uns kann keiner sehen. Heute wissen wir, funktioniert nicht so wirklich. Auch das mit den Ohren zuhalten (oder Hörgerät ausschalten) kannst du getrost vergessen. Deine innere Stimme lässt sich nicht abschalten. Dein Herz hört ebenso nicht auf, aus dem Takt zu geraten und zu hüpfen, wenn du der Freude folgst.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass das mit der Berufung eine Art Hassliebe ist. Einerseits würden die meisten von uns gern tun, was sie lieben und kommen wir in die Nähe dessen, ziehen wir, wie man so schön sagt, den Schwanz ein. Warum ist das so?

Gründe könnten sein:

  • hinderliche Glaubenssätze
  • die Angst vor der Veränderung
  • der große Berg Arbeit, der damit verbunden ist (oder zu sein scheint)
  • die Orientierungslosigkeit, die neue Wege mit sich bringen
  • das Wegfallen von Routinen
  • die Angst vorm Scheitern oder
  • nicht zu wissen, was das Umfeld davon hält und
  • vor der eigenen Größe und

Ich vermute ja stark, dass genau dieser Punkt einer der absolut wichtigsten Hinderungsgründe überhaupt ist. Genau darum könnte es doch gehen, dass du die Angst überwindest, du selbst zu sein.

Je mehr wir aus unserem Leben rauswachsen, desto größer wird die Unsicherheit. Wir begeben uns auf uns unbekanntes Terrain und das kann eine Heidenangst machen. Es bedeutet, den nächsten Schritt tun zu müssen, den schützenden Kokon abzustreifen, weil er langsam aber sicher zu eng wird.

Stellen wir uns dieser Angst nicht, macht es uns unzufrieden, traurig und manchmal auch krank.

Warum wir uns selbst im Weg stehen

Kennst du Situationen, in denen du frustig sein willst? Hört sich komisch an, aber es gibt Momente, da kriege ich mit, dass in mir gerade die Wut hochkocht und ich kriege es sogar hin mich zu fragen, ob ich das will. Überraschender Weise ist die Antwort ja. Ganz nach dem Motto:

Lass mich, ich will mich da jetzt reinsteigern.

Übertragen auf die berufliche Situation behaupte ich, dass wir viel schneller ins Handeln kommen könnten, aber irgendetwas hält uns in dieser unglücklichen Berufssituation fest. Wir hinterfragen das meist nicht, weil ungefähr genauso erfreulich ist, wie der Termin für eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Ein guter Grund also, um mal hinter die eigenen Kulissen zu schauen, um herauszufinden, welchen Gewinn wir daraus ziehen, uns selbst ein Bein zu stellen. 

Sind wir unzufrieden oder haben vor etwas Angst, könnte es doch sein, dass wir uns ablenken oder betäuben wollen.

Wenn ich kurz davor bin auf den entscheidenden Punkt zu kommen, bekomme ich einen Putzfimmel oder ich bin „im Netz surfen“. Nur kurz was recherchieren. Gefühlte 27 Stunden später fällt mir auf, dass ich im Dschungel des world weit weg auf dem Weg ins Niemandsland bin.

Nur scheinbar auf der Suche nach einer Antwort, denn sie ist schon längst da. In mir und wartet nur darauf, sich ausdrücken zu dürfen. Doch leider bin ich mental nicht zu Hause, während es an meine Türe klopft.

Wenn die Chance an die Tür klopft, doch keiner zu Hause ist…

Dieser Punkt, an dem wir häufig doch wieder umkehren wäre eine ziemlich gute Chance zum Wachsen. Wir haben uns durch unser eigenes Dilemma gewurschtelt und stehen an einem Wendepunkt. Wir können diese Türe nun aufstoßen und neue Räume betreten. Doch genau dieses Neue macht so eine Heidenangst. Deswegen lassen wir die bereits runtergedrückte Klinke wieder los und nehmen eine Tür, wie wir gut kennen. Sicheres Terrain. 

Sich mit sich selbst und seiner Unzufriedenheit zu beschäftigen, ist wie den Finger in die Wunde legen. Es tut weh und deswegen vermeiden wir es erst einmal.

So seltsam es scheint, oft ist da eine Angst, sich selbst kennenzulernen, sich auf die Schliche zu kommen und in die Tiefe zu gehen. Sich mit sich selbst zu beschäftigen wird entweder als Esoterik oder Psychoanalyse betitelt. Es geht dabei weder um Hokuspokus noch Schuldzuweisungen. Die bringen keinen weiter.

Es geht darum, die Puzzlesteine von früher zusammenzusammeln, die Bilder darin zu erkennen und daraus die Nuggets für den weiteren Weg mitzunehmen. Keiner von uns ist ohne Grund da und nix, was wir erlebt haben, war ohne Sinn.

Es geht darum es sichtbar zu machen, um Klarheit für den weiteren Weg zu bekommen und diesen dann auch zu gehen.

Wenn dir die Berufung selbst im Wege steht

Der Begriff Berufung ist heutzutage sehr mächtig und groß, ein prima Grund, um ganz schnell abzuwinken. Andererseits wird dieser Begriff einzig auf den Beruf runterreduziert. Für mich bedeutet Berufung sehr viel mehr: es ist der Ruf nach der Einzigartigkeit in uns.

Dieser Ruf kommt nicht von außen, sondern von innen. Wir sind es selbst, die wir uns nach Hause rufen. Doch wo suchen wir, wenn wir etwas finden wollen? Bei google oder Wiki – also im Außen. An diesem Punkt

helfen dir Stellenanzeigen nicht so wirklich weiter

Wenn du also deinen Ruf hörst und spürst, dass eine Veränderung ansteht, hilft der erst einmal der Blick in die Stellenbörse nicht wirklich. Zumindest nicht, bis dir wirklich klar ist, wohin du unterwegs bist. Sonst wird aus der großen Reise womöglich nur eine Hafenrundfahrt.

Den Anfang finden und weitermachen

Und ja, wenn du diese Reise beginnst, kann es dir vorkommen, als würdest du vor einem Riesenberg Puzzleteilen sitzen und den Anfang nicht finden. Die Motivation hält sich angesichts der Größe der ungelösten Aufgabe hin und wieder auch dezent zurück. Doch die Unzufriedenheit lässt sich einfach nicht mehr abschalten.

Es entkrampft ungemein, dieses Spiel anzunehmen. Manchmal zeigen sich die nächsten Puzzleteile bereitwilliger, ein anderes Mal dauert es länger. Dann stehen wir wieder vor einer Situation, die uns ins nächste Level katapultieren könnte und wir weichen aus. Gehen ein weiteres Mal verloren im world weit weg, um nicht ankommen zu müssen.

Mit Abstand betrachtet

Ein 3000-Teile Puzzle anzufangen ist eine Herausforderung, doch wenn die ersten Teile liegen und du hier und da ein Stück vom großen Ganzen erkennen kannst, wird der Weg leichter. Manchmal braucht es auch einen Blick von außen, von jemandem, der nicht mittendrin steckt im Bild sondern mit etwas Abstand drauf schaut.

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Auch wenn die Veränderung Angst macht oder es eine Menge Arbeit zu sein scheint, möchte ich dich ermuntern und ermutigen, es trotzdem anzugehen. Das, was du dafür bekommst ist pures, echtes Leben. Dein Leben.

Wenn du gerade in solchen Veränderungsprozessen steckst und sie nicht allein wuppen möchtest, hol dir hier ein paar Inspirationen, um auf den Weg zu dir zu kommen, denn du weißt ja,

die Welt braucht deine leise Power 🦋

PS:  Regelmäßige Inspirationen zum Thema Potenzialentfaltung und berufliche Neuorientierung gibts in meiner Entfalterpost monatlich  per Newsletter in dein Postfach. 

Pinnen für Später:

Sich selbst im Wege stehen

  • Liebe Susan,
    denke auch, dass es viel die Angst vor der eigenen Größe ist – bzw. davor dem dann doch nicht gewachsen zu sein. Prokrastination geht ja fast immer auf die ein oder andere Angst zurück.
    Bei mir war das ganz lange die Angst davor, mich zu zeigen und meine Persönlichkeit einzubringen. Seit ich daran gearbeitet habe, fällt mir das Arbeiten an meinen Träumen viel leichter. Und ich habe viel mehr Spaß dabei.
    Alles Liebe
    Janina

    • Liebe Janina,

      lieben Dank fürs Teilen deiner Erfahrungen 🤩 Da sagst du was, die Angst vor dem Zeigen kenn ich nur zu gut. Mir scheint, dass diese ein Puzzleteil der Angst vor Größe ist. Letztendlich geht es doch darum, dass eigene einzigartige Licht in die Welt zu tragen und größer werden zu lassen und damit den Weg für andere zu „erleuchten“. Klingt eso, empfinde ich aber gerade so, denn ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass genau dieses Zeigen und Öffnen wie eine Einladung für andere ist, es ebenso zu tun. Danke also auch, fürs Erinnern 🙌

      Herzensgrüße
      Susan

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    Meine Lieblingsszene im Film "Liebe braucht keine Ferien" ist der Moment, in dem Jack Black Kate Winslet die Melodie vorspielt, die er für sie komponiert hat und ihr mit funkelnden Augen offenbart: ""Für dich habe ich nur die guten Noten verwendet".

    Genauso schreibe ich meine Entfalterpost 🤍

    Mögest du das Licht in dir selbst wiederfinden, damit deine Welt und die um dich herum mehr und mehr erstrahlen kann. 

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