Warum sind wir so unzufrieden mit unserem Leben, obwohl wir doch hier alles lebensnotwendige zur Verfügung haben? Weil wir oft Entscheidungen fällen, die nicht sonderlich gut für unser Leben sind. Der Blick hinter die verführerisch grinsende Maske offenbart uns: das bin nicht wirklich ich.
Wir treffen Entscheidungen, die nicht gut für uns sind.
Und damit meine ich die klitzekleinen Entscheidungen, die wir Tag für Tag treffen oder auch nicht treffen, womit wir praktisch anderen erlauben, das für uns zu tun.
Das Leben wird umso besser, je besser wir uns fühlen und Je länger dieses gute Gefühl anhält. Haben wir einen Job, der uns gut ernährt und uns mit Sinn erfüllt, gehts uns gut. Fühlen wir uns lebendig in unserem Körper fühlen wir uns gut. Gute Beziehungen, gutes Gefühl.
Es sind die fünf großen Themen (Gesundheit, Beruf, Beziehung, Wohnung, Geld), die dafür sorgen, ob unser Glücksbarometer nach links oder rechts ausschlägt. Alles gut und schön, denkst du an dieser Stelle? Nun sag schon….
Wie komme ich dahin???
Auf diese Frage gibt es leider in etwa so viele Antworten wie Plastikkugeln im Bällebad des Kinderparadieses.
Eine Antwort kann ich dir leider nicht frei Haus liefern. Ich möchte dir hier von meinen Erfahrungen berichten und hoffe, dass du deine Antworten darin finden kannst.
Das Leben ist ein Tauschgeschäft.
Für alles, was wir tun, lassen wir etwas anderes sein. Für alles, was wir uns nehmen, geben wir etwas anderes her. Im Job tauschen wir Zeit gegen Geld. Beim Sport, Schweiß gegen Kilos, Geld gegen Urlaub usw. Die spannende Frage ist, ob uns die Deals, die wir mit unserem Leben machen, dafür sorgen, dass wir uns erfüllter oder glücklicher fühlen.
Wir haben es nicht ständig auf dem Schirm, doch wir alle tauschen immer und immer wieder. Du beispielsweise gerade deine Zeit gegen die Worte, die du hier liest. Dafür hast du dich entschieden, weil dich das Thema interessiert oder du eine Antwort auf eine Frage suchst. Wenn wir also immer tauschen, ist natürlich interessant:
Wie gut wir tauschen?
Kommen wir zurück zum Job: Da tauschen wir Freiheit oder Sinn gegen ein regelmäßiges Gehalt, wir müssen schließlich unsere Miete zahlen. Wir träumen vielleicht ab und an davon, etwas anderes zu tun, doch da die Mietkeule ganz sicher am nächsten Ersten wieder zuschlägt, setzen wir unseren Helm auf und machen tapfer weiter.
Schlechter Tausch.
Was bitte ist ein gutes Tauschgeschäft?
Alles, was wir uns wünschen hat seinen Preis: der für Sicherheit und Komfort ist Freiheit oder Selbstverwirklichung. Ein Leben ganz nach eigenen Vorstellungen ist kostspielig und fordert möglicherweise finanzielle Ungewissheit, eventuell Ablehnung und definitiv das Überwinden der eigenen Ängste und Zweifel.
Gute Entscheidungen fällen heißt: gute Deals mit dem Leben abschließen
Dazu müssen wir erst einmal wissen, was gute Deals sind. Und hier kommt wieder einmal das WARUM zum Tragen. Warum wollen wir das eine tun oder das andere lassen? Was sind wir bereit dafür zu zahlen?
Wenn du nicht weißt, wofür du etwas tust, wird dich der erste Hauch von Gegenwind umpusten und nicht nur das, er wird dir den Wind aus den Segeln nehmen und statt Motivation Frustration hinterlassen. Das Hürden auftauchen, Ängste uns heimsuchen und Selbstzweifel an uns nagen ist so vorhersehbar wie Nebel im November. Hindernisse gehören schließlich zu jeder Heldenreise. Der entscheidendste Punkt ist:
Wir haben nicht verloren, weil wir eine herausfordernde Nuss nicht sofort knacken können, sondern weil der Kopf viel zu schnell im berüchtigten Sand abtaucht.
Ja, ich weiß sehr gut, wovon ich rede und es fällt mir auch jetzt noch nicht immer leicht, dranzubleiben, weiterzumachen und mein inneres Rumpelstilzchen auszuschalten: „Ich hab es dir ja gleich gesagt“, „das kann so nicht funktionieren“, „das ist ja die totale Blamage“, „was denken die anderen?“.
Kennste?
Gute Entscheidungen fällen, was uns wirklich davon abhält:
Hindernis 1 – die Ablenkung
Du hast dir vorgenommen, endlich deine Bewerbungsunterlagen auf Vordermann zu bringen? Klasse Idee, du fängst an, willst nur noch mal schnell was googeln und schon bist du verschollen im worldweitweg. Oder dein Blick schweift, während du über eine gute Formulierung sinnierst Richtung Fenster und oh Schreck, die Fenster müssen unbedingt sofort, also augenblicklich und zwar jetzt in diesem Moment geputzt werden. Und zack, der Schreibtisch verwaist und du stehst Lappen schwingend am Ausguck.
Also Achtung: Streif deine imaginäre Ritterrüstung über und gib dich nicht den Versuchungen hin.
Hindernis 2 – die Unterbrechung
Du hattest einen prima Start und es lief ganz gut, doch dann ruft Mutti an, der Postbote klingelt oder der nervige Bauarbeiter zertrümmert die Straße vor deinem Fenster. Unterbrechungsmonster hacken unsere Willenskraft Und hier meine steile These: Was, wäre, wenn es gar nicht die äußeren Faktoren sind, die unseren Fokus zunichte machen, sondern wir uns selbst sabotieren?
Ja, richtig gelesen!
Zu deiner und meiner Verteidigung: wir sind grundsätzlich erst einmal gegen jegliche Veränderung. Selbst, wenn wir uns selbst dafür entschieden haben. Das ist quasi als Selbsterhaltungstrieb in unserem Stammhirn angelegt und an und für sich gut zum Überleben. Wenn wir zwei beide jetzt eben mehr wollen als nur überleben, wenn wir gut leben und uns noch besser fühlen wollen, bedeutet das:
Wir müssen uns aus dem Essen-Schlafen-Sicherheit-Modus hinausbewegen.
Etwas anders zu machen ist für unser Hirn ziemlich anstrengend, deshalb ist es sehr, sehr aufnahmebereit für alle möglichen Unterbrechungen. Da kommt so ein Bauarbeiter schon sehr gelegen. Doch jetzt weißt du das ja und kannst vorbeugen. Wenn du geräuschempfindlich bist beispielsweise mit Noise-Cancelling-Kopfhörern* oder du suchst dir für eine gewisse Zeit ein ruhigeres Plätzchen und schaltest alle Störquellen wie Telefone und Social Media-Kanäle aus.
Hindernis 3 – die Angst
Sicher, sich selbst zu hinterfragen und das Leben nach den eigenen Vorstellungen auszurichten kann einem schon den Angstschweiß von der Stirn perlen lassen. Was, wenn die Karriere, die du seit Jahren verfolgst überhaupt nicht zu dem passt, was dein Herz dir sagt? Was, wenn der neue Job, für den du umgezogen bist oder die selbst aufgebaute Firma nicht mehr Teil deiner Vision sind?
Leben nach eigenen Regeln
Es ist hart und unbequem, sich diesen Fragen zu stellen. Tun wir dies nicht, tauschen wir Geld, Zeit und Energie gegen Dinge, die nicht wirklich uns entsprechen und letztendlich nichts mit unseren Zielen und Visionen zu tun haben. Um uns selbst zu schützen machen wir die Schotten immer mehr dicht, spulen Leben in Dauerschleife ab und verlieren uns selbst dabei immer mehr.
Hindernis 4 – Kampf ist Krampf
ACHTUNG! Scharfe Wendung bitte festhalten:
Ich möchte einen kurzen Ausflug zu Darmbakterien machen: Es wurde herausgefunden, dass es nicht besonders hilfreich ist, die weniger guten Darmbakterien zu bekämpfen, sondern dass es viel mehr bringt, förderliche Bedingungen für die gesunden Bakterien zu schaffen, damit diese sich leicht vermehren können. Sobald die gesundheitsförderlichen Bakterien wieder Überhand haben, übernehmen sie das Zepter und Gesundheit stellt sich ein.
Ein völlig anderes Prinzip als das, was wir oft immer wieder tun, wenn wir Altes bekämpfen, statt Neues zu formen.
Auf unser Beispiel übertragen heißt das; immer und immer wieder gute Entscheidungen fällen und damit das Gehirn zu konditionieren. Bedeutet: mehr gute Deals sind die Folgeerscheinung der Abwesenheit von schlechten Deals. Der Fokus ist dabei die ganze Zeit darauf ausgerichtet, wo wir hinwollen.
Wir müssen immer wieder tun, was uns LANGFRISTIG Energie bringt und uns zu unseren wahren Zielen, Wünschen und Visionen führt. Bevor du dich also in die Bewerbung zu einem neuen Job stürzt, mach dir vorher klar, ob er für dich wirklich Sinn macht und die Zeit, die du mit der Suche verbringst, gut investiert ist.
Eigentlich ganz einfach, aber…
Wir wissen, was wir wollen und was uns gut tut. Wir wissen sogar meist, was wir dafür tun müssten und tun es trotzdem nicht. Zum verrückt werden ist das, ich hab schon eine Delle am Kopf vom lauter dagegenschlagen, immer wenn ich mich selbst wieder einmal dabei ertappe.
Hindernis 5: vom guten Gefühl verführen lassen
Entscheidungen fällen wir meist emotional und die kurzfristige Belohnung (das Stück Kuchen) ist verführerisch. Der langfristige Erfolg tritt in den Hintergrund. Warum? Weil hinter jeder unserer Entscheidungen die Absicht steckt, ein gutes Gefühl haben zu wollen und zwar pronto. Das wir uns hinterher genauso schnell noch mieser fühlen, wird erstmal ausgeblendet. Wir treffen also oft vorschnell Entscheidungen, die sich nur kurzfristig gut anfühlen.
So wie der Tritt aufs Gaspedal Punkte in Flensburg kostet, kostet der Belohnungsquickie langfristig Zufriedenheit.
Zwischen dem, wo wir hinwollen und dem, wo wir jetzt stehen liegt ein Widerstand.
Anstrengende Arbeitsstunden, intensive Gespräche, investiertes Geld oder was auch immer.
Die Vorstellung fühlt sich nicht wirklich dolle an. Sich auf den Weg zu neuen Ufern zu machen bedeutet, sich in unbekannte Gewässer zu wagen, sich nass zu machen, gegen Selbstzweifel anzuschwimmen. Den sicheren Status aufzugeben ohne zu wissen, was auf der anderen Seite wirklich wartet.
Belohnungsjunkies
Die blinkenden Sonderangebote und Verlockungen liegen quasi zum Greifen nah, die Erfüllung unserer Vision dafür in weiter Ferne: „Nur noch dieses eine Stück Kuchen“ oder „ich mach den Job nur noch bis…“ die allzu vertrauten Alternativen. Wir als Dopaminjunkies greifen nach der kurzfristigen Belohnung, wie der Fixer zur Nadel. Das Dopamin sorgt in unserem Hirn augenblicklich für Belohnungsgefühle. Bei Umsetzung unserer langfristigen Ziele würde die Belohnung erst wesentlich später eintreffen. Deshalb eben der Kuchen und nicht der Sportschuh (Also ich hörte mal von jemandem, dem das so ging…).
Gefühl vs. Wissen
Wir wissen, was langfristig besser wäre, tun jedoch, was sich sofort besser anfühlt. Wie schaffen wir es also, Zeit, Geld und Energie langfristig in die Dinge zu investieren, die uns langfristig erfüllen?
#1 Unsere Selbstverarsche durchschauen und ablegen.
#2 Das Warum als Leitstern nutzen, um das große Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
#3 Ausdauer entwickeln, um von kurzfristigem Kick auf auf langfristige Belohnung umzustellen.
#4 Gehirndoping mit unterstützenden Frequenzen, wie z. B. Power play (kannst du hier kostenlos ausprobieren*).
#5 Sich gemeinsam auf den Weg machen. Gleichgesinnte sind eine enorme Unterstützung, falls mal die Luft raus ist. Diese findest du beispielsweise in unserer Facebookgruppe Traumjobwerkstatt.
Punkt 2 möchte ich besonders ans Herz legen und an die kurzfristige Motivation beim Jahreswechsel erinnern oder die Bikinifigur vor dem Sommerurlaub. Langfristige Veränderungen erreichen wir eher, wenn das „Warum mache ich das eigentlich?“ klar ist. Das hilft uns, die anstrengende Umstellungsphase zu überstehen und durchzuhalten.
Achtung Nebenwirkungen
Wenn du plötzlich andere Entscheidungen triffst und einen neuen Weg einschlägst, ist sehr wahrscheinlich mit Gegenwind zu rechnen. Dein Umfeld wundert sich über deine neue Motivation, deine Energie oder deine Power. Vielleicht kennen sie dich so nicht. Vielleicht verunsichert es, dass du dich so veränderst und deine Freunde oder die Familie hat Angst, dass du aus ihrem Leben verschwindest. Vielleicht können sie es nicht aushalten, dass du ihnen etwas vorlebst, was sie selbst gern täten, es aus welchen Gründen auch immer aber eben nicht umsetzen.
Muss nicht sein, kann aber. Also der Vollständigkeit halber habe ich dich auf die Nebenwirkungen hingewiesen.
Dein Job – deine Entscheidung
Es kann ja sein, dass dein Job irgendwann mal eine gute Entscheidung war, aber nichts ist so stetig wie die Veränderung, das gilt für den Arbeitsmarkt genauso wie für dich selbst. Das heißt natürlich nicht, dass du wöchentlich deine Entscheidungen hinterfragen musst. Der beste Zeitpunkt dafür ist der, wenn du langfristig nicht mehr glücklich bist. Finde heraus, woran das liegt, ob du noch auf deinem Weg bist oder du dich von dir selbst entfernst und dann triff eine neue Entscheidung.
Steve Jobs hatte die Technik, sich jeden Morgen beim Anblick seines Spiegelbildes zu fragen: Ob er sich auf das freut, was an diesem Tag ansteht. Wenn er das ein paar Tage hintereinander verneinte, veränderte er etwas.
Je mehr Wissen desto schwerer die Entscheidung
Sich zu orientieren ist grundsätzlich eine gute Idee, die Gefahr dabei ist jedoch; sich selbst in einem Turm aus Informationen, Hacks, Tipps, Kursen, Büchern, Webinaren zu verbarrikadieren. So viel Wissen anzuhäufen, bis die eigenen Ziele völlig aus dem Blickfeld verschwinden.
Mein persönlicher Irrgarten, in dem ich mich oft vertüdelte war: ich-will-mich-nicht-entscheiden-müssen-deswegen-informier-ich-mich-mal-über-meine-Möglichkeiten. Doch je mehr Wissen ich anhäufte, desto schwerer fiel die Entscheidung.
Angst ist wie ein Brett vorm Kopf
Zu oft entscheiden wir nicht aus unserer Größe heraus, sondern aus unseren Begrenzungen. Zu denken, uns würde noch etwas fehlen, lässt uns im Außen nach Wegen suchen, die wir nur im Innern finden können.
Wir alle müssen uns von der Angst frei machen, falsche Entscheidungen zu treffen.
Angst ist der häufigste Grund, warum wir es nicht tun. Doch auch nicht entscheiden ist eine Entscheidung, nämlich die, andere die Entscheidung fällen zu lassen. Keine gute Idee. Woher sollen andere Menschen wissen, was das Beste für dich ist?
Du kennst jetzt die Hintergründe dafür und auch die Möglichkeiten, die du hast, um gute Entscheidungen für dich und dein Leben zu treffen. Du hast erfahren, was ein guter Deal ist und wie du ihn entgegen aller Ablenkungen, Selbstzweifel und Ängste treffen kannst. Halte den kurzfristigen Widerstand aus, um langfristig zu erreichen, was dich in deine Größe wachsen lässt.
Wird das immer gelingen?
Ich denke nicht. Wird davon die Welt untergehen? Nope.
Ein Punkt, auf dem ich selbst lange rumgekaut habe. Zu wissen, wie etwas geht bedeutet nicht, nie wieder Fehler zu machen. Irgendwie paradox: Oben schrieb ich ja, wir tun etwas nicht, weil wir glauben noch nicht gut genug oder weit genug zu sein. Doch gleichzeitig hatte ich lange den Anspruch es „richtig machen zu müssen, weil ich es ja schließlich wusste“. Das ist ungefähr so, wie mit einem Betonklotz am Bein schwimmen zu gehen.
Es darf leicht sein. Wir dürfen Fehler machen und daraus lernen. Wir dürfen große Ziele haben und die Route immer wieder nachjustieren. Ein paar Umwege sind absolut erlaubt. Sie erhöhen ja bekanntlich die Ortskenntnis. Hauptsache die Richtung ist klar und wir bleiben dran.
Der absolute Kompass ist immer wieder die Frage
„Bin das wirklich ich?“
Je häufiger wir darauf mit „Ja“ antworten, desto erfüllter und zufriedener wird unser Leben sein.
Es wird immer leichter fallen gute Deals zu treffen, die zu uns und unseren Werten passen. Mehr und mehr wir selbst zu sein ist die Aufgabe, vor der du und ich stehen, denn
die Welt braucht deine leise Power
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