Der Freude folgen? Gerade jetzt?
Dein Ernst?
Sollte es in der momentanen Situation nicht eher um Sicherheit gehen? Die Vernunft meint: ja. Doch das Bauchgefühl antwortet:
Sicher, dass noch irgendwas sicher ist?
Wir befinden uns wohl im größten Umbruch unserer Zeit. Doch Krise und Chance liegen gleichermaßen vor uns mit völlig offenem Ausgang.
Was kannst du tun, wenn nichts mehr sicher ist?
Ich würde sagen: ALLES.
Oder anders formuliert:
Folge der Freude - warum nicht gerade jetzt?
Ja ich weiß, die Arbeitslosenzahlen sind bereits nach oben gegangen. Ja ich weiß, das Ausmass wenn die vielen Kurzarbeiter entweder wieder arbeiten oder eben auch arbeitslos sind.
Das mit der Freude meine ich total ernst.
Auch wenn es nicht der beste Zeitpunkt ist, um seinen Job hinzuschmeißen und sich auf den Weg zu neuen Ufern zu machen. Auch abgesehen davon, dass man sich, wenn man einen Job hat, darüber freuen kann, dass regelmäßig Geld reinkommt.
Doch auch wenn es nicht dein Traumjob ist, kannst du trotzdem der Freude folgen, indem du dich nach ihr auf die Suche machst.
Das ist der erste Schritt: Nicht gleich abzuwinken, dass Freude gerade kein Thema und fehl am Platz ist, sondern nach den kleinen täglichen "Glückchen" ganz bewusst, Ausschau zu halten. So oft sehen wir die kleinen Freuden gar nicht mehr.
Niemand weiß, wie lange dieser Ausnahmezustand noch anhält und wohin dann die Reise geht. Wenn also das Ende offen ist und du daran nichts ändern kannst, dann schau nach den Dingen, auf die du Einfluss hast.
Was tust du richtig gern?
Solltest du in Kurzarbeit oder arbeitslos sein, spricht rein gar nichts dagegen, sich auf die Suche nach der Freude zu machen und sie als eine Art Kompass zu nutzen.
So wurde auf BR24 berichtet, dass eine Flugbegleiterin in Kurzarbeit sich nebenberuflich als "Dogwalkerin" selbstständig gemacht anstatt zu Hause zu sitzen. Sie führt professionell Hunde Gassi. Für mich "ein Traumjob", sagt sie glücklich.
Wenn alle sagen: Folge der Freude und du vergessen hast, was das ist.
Selbst wenn es am Anfang Kleinigkeiten sind, die du tust, mit jedem Stückchen, dass du dir selbst näher kommst, kommst du weiter an deinen wahren Kern heran und an das, was dich ausmacht. Im Hamsterrad vergessen wir oft, wer wir wirklich sind. Tu immer mehr von dem, was dich ausmacht.
Gerade Krisen bringen (so herausfordernd sie auch sind), eine große Portion Transformation mit sich. Das heißt, wenn wir diese Herausforderung annehmen. Oft ist des doch so, dass wir dazu neigen in einen Dornröschenschlaf zu verfallen, wenn wir uns in unserem Alltag gut arrangiert haben. Wir wiegen uns in Sicherheit, weil die Wahrscheinlichkeit für Überraschungen überschaubar ist. Wir bleiben im sicheren Hafen, doch wie John Augustus Shedd so treffend sagte:
„Ein Schiff im Hafen ist sicher, doch dafür werden Schiffe nicht gebaut.“
Transformieren statt funktionieren
Wenn wir zu lang vor Anker liegen, in einem Hafen, der nicht zu uns passt, vergessen wir irgendwann, wofür wir gestartet sind, wozu wir uns auf die Reise gemacht haben. Wir vergessen nicht nur die Berufung, sondern auch, worum es im Leben wirklich geht. Lass mal wieder darauf fokussieren, was uns wirklich Freude macht.
Als Kind ist das noch klar, wenn uns etwas kein Spaß mehr macht, hören wir auf damit. Es sei denn jemand zwingt uns zum Weitermachen. Frage dich doch mal: Wer oder was zwingt uns jetzt?
Wenn wir erwachsen sind vergessen wir wahrzunehmen, um was es im Leben geht und machen einen Kompromiss. Wenig später machen wir den nächsten Kompromiss und den nächsten und den Kompromiss vom Kompromiss. Irgendwann fühlen wir uns schlecht, weil wir (oft erst unbewusst) realisieren, dass wir unsere Träume verraten haben. Das wir nicht mehr unserer Freude folgen, sondern einem Plan, den jemand anderes aufgestellt hat.
Wir sind sicher, so lange wir uns anpassen, weil wir uns nicht angreifbar machen. Um uns aus diesem Käfig zu befreien, müssen wir unser eigenes Lied singen. Gegen all unsere Ängste und Zweifel. Das heißt gerade jetzt: Wenn du in deinem Job unzufrieden warst und jetzt auf der Suche nach einem neuen bist, dann schau genau hin, ob du auf bekanntem Territorium bleibst oder dich auf deinen Weg der Freude machst. Nochmal als Erinnerung: wenn nichts sicher ist in unsicheren Zeiten, richte dich auf etwas anderes aus: Freude beispielsweise 😉
Was könnte dir Freude machen?
Du kannst dir 150 x am Tag die gleiche Frage stellen, wie: „Wofür würde ich am allerliebsten Geld bekommen?“ und immer wieder deine Antworten sammeln. Du kannst dir auch 69 andere Fragen stellen und dein
Du musst mir ja hier nicht Rede und Antwort stehen (obwohl du dass natürlich sehr gern in den Kommentaren kannst ;-), doch wenn du in einer ruhigen Minute in dich gehst, bin ich mir ziemlich sicher, dass sie sich zeigt. Deine Freude. Vielleicht ist es bei dir auch eine Sehnsucht. Lass sie zu. Drück sie nicht länger weg. Schaue, wie du einen klitzekleinen Teil davon in die Realität bringen kannst. Vergiss „ich kann doch nicht einfach“ oder „wenn das jeder machen würde“. Schick die Laberstimme in die Wüste Pfeffer holen.
Du, ja auch du, hast ein Recht auf Freude, da gebe ich dir Brief und Siegel drauf. Hunderttausentprozentig! Echt jetzt!
Etwas mit den Händen machen
Wenn du schon lange mit der Idee spielst, etwas zu erschaffen und du handwerklich begabt bist, versuch im Handwerk Fuß zu fassen. Dort werden immer gute Leute gesucht und gerade jetzt ist eine gute Zeit für Aus- und Weiterbildung. Branchen wie Onlinehandel, Pflege, IT und Kundenbetreuung wachsen trotz oder wegen der Krise.
Gerade jetzt, wo so viele in einer Art Schockstarre verharren und niemand so genau weiß, wie es weitergeht, kannst du gegen den Strom schwimmen und eben nicht abwarten, wie viele andere. Mach dich auf den Weg. Ist es nicht eine sehr beruhigende Vorstellung eine positive Ausrichtung zu haben?
Wie Josef, ein ehemaliger Bauzeichner, der zum Beispiel mit Anfang 40 seinen Gesellenbrief als Zimmerer macht.
Erschaffe deinen Traum, der Dich täglich anfeuert
Welchen kleinen Schritt kannst du jetzt gerade machen? Was würde dir jetzt gerade gut tun, dich inspirieren, dir Mut machen und dich aufrichten?
Große Visionen sind gut und schön und sie inspirieren auch, wenn wir uns auf die Reise machen. Doch nach ein paar Kilometern, wenn sich die Blasen an den Füßen melden oder der Weg beschwerlich wird, rücken sie in scheinbar unüberwindbare Ferne. In diesen Momenten ist die Frage nicht, wie komme ich ans Ziel, sondern: wie schaffe ich den nächsten Schritt.
Was trägt dich in diesem Moment ein Stück weiter?
Woran hast du in diesem Moment Freude oder was könnte deine nächste Freude sein? Wem könntest du eine Freude sein? Suche ganz bewusst all die scheinbar winzigen Dinge, die wie kleine Funken sind. Irgendwann werden diese Funken zum inneren Feuer und werden dich leiten. Vertrau dir und folge den Zeichen (SEOM hat dazu einen Song gemacht).
Die Freude in den Hürden finden
Angenommen dein (Berufs-)Leben ist ein Computerspiel. Du läufst durch dein „Level“. Du kennst dich in diesem Level aus und fühlst dich sicher, aber es ist auch ein bisschen langweilig.
Plötzlich wird dir eine Aufgabe vor die Füße geworfen: Beispielsweise sollst du einen Schlüssel finden, mit dem du dann das Tor aufsperren kannst, dass dich ins nächste Level katapultiert. Ja, es ist eine Herausforderung, aber du willst ja weiterkommen, also machst du dich auf die Suche nach dem Schlüssel, kämpfst mit ein paar Drachen, haust ein paar Kriegern was auf die Mütze oder was man eben sonst in so einem Spiel tut.
Das Leben wäre um einiges leichter, wenn wir es ab und zu auch mal von der spielerischen Seite betrachten würden. Was wäre, wenn die aktuelle Situation da ist, um uns die Gelegenheit zum Wachsen zu geben? Was wäre, wenn die Herausforderung, vor der du oder ich gerade stehen uns Superkräfte verleihen würde? Genau die, die wir brauchen, um unserer Berufung ein Stück näher zu kommen.
Nimm die Krise an
Wir begreifen ja das Leben immer erst im Rückblick, also wäre es (egal wie es letztendlich ausgehen mag) doch besser für uns, erst einmal besser davon anzunehmen, dass
Also geh ans Werk und hol dir den Schlüssel für deine nächste Joberfahrung.
Mit dem Wissen, dass jede Hürde, die du nimmst und jede Herausforderung, die du meisterst spezielle Aufgaben sind, die dich ins nächste Level katapultieren. Diese können in Gestalt nerviger Kollegen, eines herausfordernden Chefs, einer unpassende Aufgabe oder eben eine globalen Krise daherkommen. Genau in den Momenten, in den wir an unsere Grenzen stoßen, entwickeln wir die Fähigkeiten, die uns darüber hinauswachsen lassen. Unsere persönliche Metamorphose.
Es geht nicht darum anzukommen, sondern darum, wer du wirst, auf dem Weg dahin. Es geht darum, dass zu überwinden, was zwischen dir und deinem erfüllenden und sinnvollen Tun steht. Indem du darüber hinauswächst, wirst du gerade jetzt genau zu diesem Menschen, der du sein willst. Es ist Zeit, denn
die Welt braucht deine leise Power
PS: Regelmäßige Inspirationen zum Thema Potenzialentfaltung und berufliche Neuorientierung gibts in meiner Entfalterpost monatlich per Newsletter in dein Postfach.