Berufung finden, ein wahrlich großes Unterfangen. Kommt irgendwie abgestanden daher und erst im Abgang entfaltet sich das gesamte Potenzial.
Nervig, wenn andere sich berufen fühlen,
…während man selbst sich unlustig zur Arbeit schleppt.
Ich kann es mir nicht leisten, meiner Berufung zu folgen, wird jetzt der eine oder andere denken. Oder auch: ich bin zu alt, jetzt wird das nix mehr.
Das sind eher Ausreden als Argumente.
Findest du provokant? Kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich kenne mich bestens aus mit Ausreden a la Trick 17 mit Selbstverarsche.
Unser kleiner Energiesparzwerg hat immer wieder „Abers“ auf Lager, um uns vor dem waghalsigen Sprung über die Grenzen unserer eigenen Komfortzone zu schützen. Das alleine ergäbe schon Stoff genug für einen eigenen Blogartikel…
Arbeitswelt im Wandel von Beruf zu Berufung.
Jetzt und hier geht es aber darum, dass sich die Arbeitswelt verändert und ich dazu ermutigen möchte, diesem Wandel etwas Positives abzuringen. Gibst du dich dem hin und lässt dich von der Veränderung mittragen oder schwimmst du gegen die Strömung an? In beiden Fällen deine Entscheidung.
Der Lebenslauf wird bunter und länger
Das Modell: nach der Ausbildung in einer großen Firma anfangen und in selbiger in Rente gehen läuft langsam aus. Aus dem Sicherheitsaspekt heraus mag das bedrohlich und negativ erscheinen. Betrachten wir es jedoch aus individueller Sicht, bringt es das Thema Selbstverwirklichung einen enormen Schub nach vorn. Wir bekommen die große Chance uns damit beschäftigen, was wir wirklichen wollen und was uns ausmacht.
Zu allererst:
Wer ruft denn da?
Ist es die Stimme, die nach Sicherheit schreit und uns rät, die Beamtenstelle anzunehmen? Oder eher das leise Flüstern einer schlummernden Sehnsucht?
Das, was uns ruft wird lauter, je mehr Raum wir der Stimme geben.
Warum bist du hier?
Was ist dein Geschenk an die Welt?
Wir spüren es, denn es macht uns Freude. Wir lieben es und vergessen dabei die Zeit. Wir wollen es, denn wir können uns nicht mehr vorstellen, es aufzugeben. Wir sind dankbar dafür, in dieser Energie zu baden.
Kann ja nicht jeder einfach machen, was er will!
Warum eigentlich nicht?
Wer hat das entschieden?
Wo kämen wir bloß hin, wenn jeder täte, was er wöllte? Undenkbar das! Womöglich nur zufriedene Leute….
Wenn das doch so einfach wäre, denkst du dir jetzt vielleicht? Ich behaupte nicht, dass es einfach ist, aber machbar. Es ist möglich und deshalb auf jeden Fall wert, darüber nachzudenken.
Vielleicht gehörst du zu denen, die schon ungefähr ahnen, wo es hingeht, die sich aber noch nicht auf den Weg gemacht haben. Oder hängst du noch an der Frage fest:
Soll das schon alles gewesen sein?
Da muss es doch noch etwas anderes geben. Ich kann dir schon mal verraten: Recht hast du! Da gibt es noch viel mehr.
Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, ist nichts im Vergleich zu dem, was in uns liegt. Wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder. Henry David Thoreau
Und weißt du was, es ist alles schon da, und zwar in dir. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass in uns allen Schätze schlummern, die unsere Erwartungen bei weitem übersteigen. Falls du gerade kopfschüttelnd zweifelst, betone ich es gern noch einmal: AUCH IN DIR! Keine Diskussion. Basta. Punkt. Ende. Aus.
Warum sich jetzt auf den Weg zur Berufung machen?
Ok, kommen wir nun zu den Gründen, warum ich finde, dass genau jetzt die Zeit ist, sich auf den Weg zur eigenen Berufung zu machen.
Warum solltest du gerade jetzt – in dieser scheinbar unsicheren Zeit – losgehen und tun, was du liebst.
# 1: Richtungswechsel des Schwarmes oder die Weisheit der Vielen
Viele Tiere folgen einer Art Schwarmintelligenz und auch bei Menschen gibt es eine Gruppendynamik. Dass sich die Arbeitswelt ändert ist unbestritten. Immer mehr Menschen folgen deshalb ihrem Ruf und machen sich auf den Weg in ein selbstbestimmtes Arbeitsleben. (Aus diesem Grund gibt es wohl auch immer mehr Berufungscoaches.)
Sie bestimmen, was für sie Sinn macht, wie, wo und wie lange sie arbeiten und auch für wen. Digitale Nomaden arbeiten von überall auf der Welt, es gibt immer mehr Homeworker und flexible Arbeitszeitmodelle, die 4-Tage-Woche ist im Gespräch und das Reduzieren der Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden.
Da dieser Wandel immer weiter voranschreitet ist unvermeidlich, dass früher oder später die nötige Reaktionsschwelle erreicht ist und die Mehrheit (des Schwarms) in die neue Richtung folgt.
# 2: die Trennung von Einkommen und Arbeit
Die Diskussion um ein bedingungsloses Grundeinkommen nimmt immer mehr Fahrt auf. Ich verfolge diese Entwicklung seit Jahren und bin wirklich erstaunt, wie rasant das geht. Als diese Diskussion aufkamen, wurde recht schnell mit „nicht bezahlbar“ abgebügelt. Der Zuspruch wächst jedoch, es gibt bereits diverse Modelle zu Finanzierung und getestet wurde das Grundeinkommen bereits in Finnland.
Wenn wir für unser Einkommen nicht mehr arbeiten müssen
Ob das Grundeinkommen Sinn macht oder nicht und auch die Frage nach der Finanzierung ist hier nicht von Belang. Doch spätestens bei Einführung des Grundeinkommens muss und darf sich jeder von uns die Frage stellen:
Was wollen wir tun, wenn wir für unseren Lebensunterhalt nicht mehr arbeiten müssen?
Was würdest du dann tun?
Wie würdest du dich einbringen wollen?
# 3: Menschen kümmern sich um Menschen
In eine ganz ähnliche Richtung geht der Autor und Philosoph Richard David Precht mit seiner Aussage:
„Arbeiten werden die Menschen auch in Zukunft. Aber sie werden es vielleicht nicht mehr für Geld tun, und sie werden es vielleicht nicht mehr für eine Firma tun und sie werden es nicht mehr in einem Angestelltenverhältnis tun.“
Er geht davon aus, dass Jobs übrig bleiben, in denen Menschen mit Menschen zu tun haben. Der gesamte soziale Bereich kann nicht digitalisiert und von Robotern übernommen werden. Viele Menschen mit denen ich spreche wollen genau das: mit Menschen arbeiten. Soweit der Blick in die Zukunft, mit dem nächsten Punkt gehen wir zurück in die Vergangenheit.
# 4: Die Zeiten ändern sich, Freiheit für Selbstverwirklichung
Mussten unsere Vorfahren noch täglich um ihr Überleben kämpfen, so weicht dieses Bedürfnis nach Überleben und Sicherheit immer mehr jenem nach Individualität und Selbstverwirklichung.
Die Generationen vor uns wurden das, was schon ihre Vorfahren waren: Der Sohn des Schmieds wurde ebenfalls einer. Bestellte der Vater das Feld, wurde der Sohn selbstverständlich Bauer. Das Leben war kein Wunschkonzert. Sie mussten arbeiten, um zu überleben und haben irgendwann gelebt, um zu arbeiten.
Viele von uns arbeiten heute ebenfalls noch, um sich ihr Leben zu finanzieren. Überleben, könnten wir, wenn wir ehrlich sind, auch ohne. Und immer mehr Menschen streben nach einer Arbeit, die Sinn macht und in der sie sich selbst verwirklichen können.
Wird Berufung zum Bedürfnis?
Für unsere Grundbedürfnisse ist gesorgt. Stück für Stück und von Generation zu Generation löst sich diese Angst und ganz zaghaft zeigt sich eine Art Entdeckergeist. Wir sind heute so frei uns fragen zu können, was wir wirklich wollen.
Und womit bitte können wir unserem Selbst mehr Ausdruck verleihen, als das zu tun was wir lieben? Beim Leben unserer Berufung.
In unserer Zeit kommt immer mehr die Frage nach dem Sinn auf. Menschen machen sich auf ihre „Sinnsuche“, Autonomie und Gestaltungsfreiheit. Die Frage nach dem WARUM wird immer wichtiger, denn die Antwort darauf ist unsere grundlegende Motivation.
Der Arbeitsmarkt wird sich in den nächsten Jahren enorm wandeln, vieles wird digitalisiert und automatisiert. Die Diskussion für das Grundeinkommen schlägt immer höhere Wellen. Wenn Arbeit und Einkommen voneinander entkoppelt werden, müssen wir nicht mehr (irgendetwas) tun, um Geld für unser Leben zu verdienen. Wir wären frei unserer Natur zu folgen, uns zu entfalten und unsere Leidenschaft zu leben.
Fördere dein Potenzial heraus
Ein erfülltes Leben haben wir, wenn wir unserer Freude folgen. Wenn wir der Freude folgen, kommen wir an unsere Potenziale. Schöpfen wir aus unseren Potenzialen, sind wir in Richtung Erfüllung unterwegs. Erfüllung mag sich auf vielerlei Art zeigen, ich meine hier die Erfüllung der Aufgabe, wegen der wir hier sind.
Der einzige Weg herauszufinden, wie groß unser Potenzial ist, ist es herauszufordern!
Am besten ist es, wir tun es aus Neugier unserem Potenzial gegenüber. Genau dann nehmen wir es spielerisch, nicht so verbissen. Wir trauen uns aus der Deckung, probieren aus, verwerfen wieder und starten neu.
Ich glaube ja: Unsere wirkliche Berufung ist es, uns selbst zu finden!
Wenn du nicht weißt, was du beruflich machen willst, frag dich doch mal: „Was würdest du tun, wenn du kein Geld verdienen müsstest?“ ist heutzutage gar nicht mehr sooo weit hergeholt. Vielleicht dürfen wir uns diese Frage wirklich schneller als gedacht stellen. Also:
Was würdest du tun, wenn du nicht mehr arbeiten müsstest?
Es wird Zeit, sich diese Frage zu beantworten. Noch mehr gute Fragen findest du hier. Selbst wenn das Grundeinkommen sich nicht durchsetzt, wäre es eine unglaublich traurige Verschwendung, wenn du dein Potenzial, deine Einzigartigkeit, deinen Schatz nicht mit dieser Welt teilst, denn
die Welt braucht deine leise Power
PS: Regelmäßige Inspirationen zum Thema Potenzialentfaltung und berufliche Neuorientierung gibts in meiner Entfalterpost monatlich per Newsletter in dein Postfach.