August 1

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Was dich anders macht, macht dich einzigartig (07)

Warum bist du eigentlich so still? Warum kommst du nicht mehr aus dir raus? Wieso kannst du eigentlich nicht nein sagen? Weshalb sagst du nicht einfach, was du willst?

Vielleicht kennst du die eine oder andere Frage. Ich hörte sie des öfteren. Ich fühlte mich dann, als wäre ich 2. Wahl. So, als würde an mir irgendein Aspekt fehlen, wie ein Rad am Wagen.

Unsere Einzigartigkeit ist etwas, das uns verbindet.

Vor kurzem habe ich mich mit einer meiner längsten Freundinnen getroffen. Wir hatten uns lange nicht gesehen, da es sie auf die andere Seite der Welt verschlagen hat.

Wochenlang fieberten wir auf unseren Zusammentreffen hin und whatsappten bis uns die Finger glühten. Wir schrieben uns, was wir alles gemeinsam machen würden. Wir hatten eine richtige Punkteliste.

Als sie dann da war quatschten wir die Nächte durch und die Zeit verging viel zu schnell. Am letzten Abend sagte sie mir, dass sie sich schlecht fühlt, weil wir nur Dinge getan haben, die sie wollte. Ihr Vorwurf (in diesem Moment kam es bei mir jedenfalls so an) machte mich komplett sprachlos.

Ich ticke einfach anders

Ich hatte das gar nicht auf dem Schirm, dass es nur nach ihr ging und meine Punkteliste hatte ich schon gar nicht im Kopf. Für mich war alles prima bis dahin, dass sie sich schlecht fühlte musste ich erst einmal verdauen.

Ein paar Wochen vergingen, sie war bereits wieder zurück um die halbe Welt geflogen, da kam das Thema nochmal zur Sprache. Und wie immer, wenn man sich echt begegnet und ausspricht, was einen bewegt, kommt es zu AHA-MOMENTEN.

Mein Part – dein Part

Ich sagte ihr, dass es für mich nicht wichtig war, was wir machen, sondern das wir eine schöne gemeinsame Zeit haben.

Doch es stimmte schon, dass ich viel beim anderen bin und sehr schnell schaue (oder vielleicht spüre ich es auch) was mein Gegenüber möchte. Das geschieht völlig unbewusst, ich bekomme das nicht mal mit. Die Gefahr besteht tatsächlich, dass man selbst dabei auf der Strecke bleibt. Genau das ist jedoch mein Part, auf den ich zu achten habe, nicht mein Gegenüber.

Darauf zu achten, dass es uns gut geht ist allein unsere Aufgabe.

Sie weiß um ihre relativ kurze Aufmerksamkeitsspanne und wenn ich von mir erzählte, ging es ziemlich schnell wieder um sie. Doch sie weiß ja – schließlich kennen wir uns gut genug -, dass ich gut zuhören kann. 

Unser schlechtes Gewissen macht den anderen nicht glücklich.

Kurz danach traf sie sich mit anderen Freunden, die Probleme hatten und viel von sich erzählten, dabei nahm sie sich sehr zurück. Da kam ihr der Gedanke, dass ich mich auch zurückhalte, damit sie so viel erzählen kann. Genau das sorgte bei ihr für ein schlechtes Gewissen.

Sie muss sich in bestimmten Situationen bewusst zurückhalten, um anderen Raum geben zu können und ich empfinde das gar nicht so, dass ich zu wenig Raum hätte.

Ist das nicht interessant?

Das sie sich schlecht fühlt, wenn ich weniger rede, hat eher mit ihr zu tun als mit mir.

„Wenn du so wenig sagst, fühl ich mich manchmal schlecht. Weil ich ja so bin, dass ich mich bewusst zurückhalten muss. „

Ihr wäre nicht in den Sinn gekommen, dass ich das nicht bewusst steuere. Sie dachte, ich halte mich die ganze Zeit zurück, deshalb hatte sie ein schlechtes Gewissen. Ich wiederum hab noch nie vorher darüber nachgedacht, dass sich jemand schlecht fühlen könnte, weil er darüber nachdenkt, das ich gerade zugetextet werde.

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie kompliziert Menschen denken und was sich hinter unserer Fassade so abspielt.

Wir ticken alle anders, wie wunderbar.

Es geht weder darum, es anderen recht zu machen, noch sich zu verstellen und anders zu erscheinen, als man ist. Gerade im Umgang mit lieben Menschen geht es darum, Gemeinsamkeiten zu finden, Kompromisse zu schließen und gleichzeitig für sich selbst zu sorgen: was tut mir UND den anderen gut.

Ich habe schon des öfteren die Rückmeldung bekommen, dass man sich mit mir gut unterhalten kann und ich eine unglaubliche Ruhe ausstrahle. Ich rede eben nicht so viel, weil ich viel lieber zuhöre. So bin ich. Das ist weder besser noch schlechter, nur anders.

Einzigartig anders – genau das ist unsere Stärke

Wir dürfen unsere Andersartigkeit ruhig als Stärke anerkennen. Ich bin eine gute Zuhörerin und bekomme recht viel zwischen den Zeilen mit. Andere können gut und gerne reden.

Wir möchten gern so sein wie andere und bewerten uns immer wieder gegenseitig. Doch genau darum geht es nicht. Es geht darum, uns gegenseitig zu komplettieren.

Weil wir alle so unterschiedliche Talente haben ist unsere Welt so bunt. Nur weil wir alle unsere Ecken und Kanten haben, passen wir so haargenau in dieses riesengroße Puzzle des Lebens,

Unser anders sein hält quasi die Welt zusammen, jeder mit seinen Farben und seiner Melodie.

Lass uns noch besser werden.

Wenn wir aufhören alles nach gut und schlecht zu bewerten und unsere Andersartigkeit so akzeptieren wie sie ist UND versuchen das beste draus zu machen, dann könnte noch so einiges gehen. Wenn wir immer besser darin werden all unsere Stärken erst einmal zu erkennen und dann auch einzubringen, dann ist allen geholfen.

Wir machen, was wir gut können, fühlen uns damit wunderbar und können andere in ihren Stärken unterstützen und sie so lassen, wie sie sind.

Und falls du zu den stilleren Menschen gehörst und dir jemand sagt, du bist zu still. Nicke einfach und antworte in deiner ruhigen Art: du hast recht, ich bin still, damit ich dir zuhören kann, denn ich höre sehr gern zu. Genau das ist meine Art, 

die Welt braucht meine leise Power 🦋

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anders sein ist unsere Stärke

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Hier gibts noch mehr davon...


Meine Lieblingsszene im Film "Liebe braucht keine Ferien" ist der Moment, in dem Jack Black Kate Winslet die Melodie vorspielt, die er für sie komponiert hat und ihr mit funkelnden Augen offenbart: ""Für dich habe ich nur die guten Noten verwendet".

Genauso schreibe ich meine Entfalterpost 🤍

Mögest du das Licht in dir selbst wiederfinden, damit deine Welt und die um dich herum mehr und mehr erstrahlen kann. 

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