Was passt hier nicht zusammen? Kennst du diese Bilderpaare, auf denen man den Fehler finden muss? So in etwa ist das gerade mit dir und deiner Arbeit. Vieles stimmt, doch trotzdem passt etwas nicht ganz und du fragst dich immer wieder, wo hier der Fehler liegt.
Das, was du tust, gefällt dir ja und macht dir Spaß. Doch es fühlt sich manchmal so an, als wärst du im falschen Film gelandet. Du kommst dir vor wie Meg Ryan in den Tributen von Panem.
Du kommst einfach nicht drauf, warum du an deinem Job zweifelst, obwohl er dir Spaß macht. Die Arbeit ist genau die, du machen möchtest, doch glücklich und zufrieden sieht anders aus.
Warum du an deinem Job zweifelst.
Wenn du tust, was du liebst und trotzdem an deinem Job zweifelst, gibt es neben der Tätigkeit an sich viele weitere Faktoren, die mit hineinspielen. Sich nach einem neuen Job umzusehen, macht an dieser Stelle wenig Sinn, denn
- die Arbeit an sich macht ja Spass
- es ist genau das, was du machen willst
- du kannst die Kollegen und den Chef nicht ändern
- du nimmst die Probleme zum neuen Job mit
Ok, wenn das nicht die Lösung ist, was kannst du dann tun? Genau das und warum Zweifel dir manchmal auch den Weg weisen können, erfährst du in diesem Blogartikel.
Die wichtigste Schraube, an der du drehen kannst
Erst einmal möchte ich dich dazu beglückwünschen, dass du deine Berufung gefunden hast. Das ist ein großer Meilenstein, nach dem viele andere immer noch suchen. Falls du jetzt denkst: Na toll, gerade das ist ja das Problem, ich habe gefunden, was ich gesucht habe und doch fühle ich mich nicht so, wie man sich fühlen sollte, wenn man bekommen hat, was man wollte.
Das kann ich gut verstehen, denn gesellschaftlich ist es nun einmal üblich, dass man happy ist, wenn man erreicht, was man sich vorgenommen hat.
Tatsächlich ist es oft ganz anders.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du beruflich deinen eigenen Träumen gefolgt bist und nicht die Erwartungen anderer erfüllt hast. Das wäre der offensichtlichste Punkt, warum sich das zufriedene Gefühl nicht bei dir einstellt. Das Dilemma erklärt sich von selbst: warum solltest du glücklich sein, wenn du den Erwartungen eines anderen folgst.
Grund 1: Das Problem mit Erwartungen
Was hast du dir denn vorgestellt? Vielleicht dachtest du, es würde sich anders anfühlen anzukommen. Erkunde an dieser Stelle:
a) Wie dachtest du, würdest du dich fühlen, wenn du ankommst und
b) wie fühlt es sich tatsächlich an?
Spanne einen Bogen von A nach B.
Wenn du angenommen hast, dass dieser Job in jener Firma dich selbstbewusster macht, du dich aber so unsicher wie nie fühlst, dann gehe dem auf den Grund.
Was genau macht dich so unsicher?
In der Homöopathie lernte ich den Begriff "Erstreaktion" kennen. Damit ist gemeint, dass es bei der Gabe eines homöopathischen Mittels passieren kann, dass sich die Symptome kurzzeitig verstärken, bevor der Körper in die Heilung geht. Hier ist es ganz ähnlich: Du sehnst dich nach einer Aufgabe und tust alles, um sie zu erreichen. Vielleicht war dir noch nicht einmal bewusst, welche inneren Beweggründe dich getrieben haben, genau das zu tun.
Eine Teilnehmerin im aktuellen Onlinekurs erkannte beispielsweise während einer Übung: "Eigentlich bin ich sehr mutig und ich habe ein große Offenheit. Wow, ich bin ja richtig stark." Sie zweifelte vorher an ihrer beruflichen Situation und war unsicher. Sie konnte die in ihr wohnende Stärke wieder wahrnehmen und fokussiert sich nun mehr auf das Gute und Positive in ihr selbst.
Wenn sich das Gefühl von Unsicherheit erst einmal verstärkt, kann es sich wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen oder eben wie eine homöopathische Erstreaktion. Doch auch wenn es wie ein Fehltritt in die falsche Richtung aussieht, kann es signalisieren:
Du bist auf dem richtigen Weg.
Ich bleibe mal bei der Homöopathie: Dort werden an sich keine Symptome behandelt, sondern der gesamte Mensch in all seinen Facetten (so schräg es sich auch anhört, in der Schulmedizin ist es genau anders herum). Deshalb wird nicht nur nach dem Symptom geschaut, sondern der Mensch mit all seiner Einzigartigkeit (Gefühle, Stimmungen, Verhaltensweisen etc.) wird für die Mittelsuche herangezogen. Einige homöopathische Mittel haben sich als Konstitutionsmittel etabliert, die viele Menschen mit ähnlichen Neigungen inne haben.
Wenn es bei einem homöopathischen Mittel beispielsweise um das Symptom Wut geht, ist es nicht so erheblich, ob der Mensch in die eine oder andere Richtung tendiert, sondern nur, dass es "sein Thema" ist und auf seine Konstitution passt.
Auf den Job übertragen meine ich damit, dass wenn du genau das Gegenteil von dem bekommst, was du möchtest, es sehr wohl möglich ist, dass du richtig bist und nur noch das richtige Mittel brauchst. In dem Falle keine Kügelchen, sondern die Erkenntnis, dass "dein Thema" das Schloss ist, das die Tür zu dir selbst aufschließt.
Die Lösung deines Themas ist der Schlüssel, der ins Schloss passt.
Ich nehme noch einmal das Beispiel mit der Selbstsicherheit. Wenn du erkannt hast, das genau das "dein Thema" ist, kannst du auf Spurensuche gehen. Vielleicht geht es darum, sich eindeutig zu positionieren und deinen Standpunkt klar zum Ausdruck zu bringen. Es kann auch sein, dass es darum geht NEIN SAGEN zu lernen und mehr zu dir selbst zu stehen. Du bist also genau in der richtigen Situation, um zu lernen, was ist, um bei dir anzukommen.
Wie dir der Zaunpfahl des Lebens zeigt, wo es langgeht.
Die Situationen, die dich so triggern, sind wie ein Zaunpfahl, der dir zeigt, wo es langgeht. Jeder gute Film basiert auf einer Heldenreise: Der Protagonist hat ein Problem und muss sich dieser Herausforderung stellen. Das will er nicht, aber die Lage spitzt sich zu, also macht er sich auf den Weg, kämpft mit inneren oder äußeren Drachen, bis er endlich das Ziel erreicht und die Welt oder sich selbst (was ja irgendwie aufs gleiche rauskommt) rettet.
Wenn du also dein Thema gefunden hast, dann wende dich nicht vom Problem (und vom Job) ab, sondern stelle dich der Herausforderung und finde deinen Schlüssel, der ins Schloss passt. Vorausgesetzt natürlich, das, was du da tust, macht dir grundsätzlich Spaß.
Grund 2: Stolperstein Wertschätzung
Auch Selbständige oder Freiberufler können vor der Herausforderung stehen, dass sie an ihrem Job zweifeln, obwohl sie lieben, was sie tun.
Ich habe vor kurzem mit einer Heilpraktikerin gesprochen, die zwar bis November ausgebucht und doch nicht zufrieden ist. Was äußerlich nach großem Erfolg aussieht, fühlt sich für sie nicht so an. Wir haben ihr Thema gefunden, den Schlüssel, mit dem sie das Schloss aufschließen kann.
Du bist selbständig, hast deine Berufung gefunden und fühlst dich ausgebrannt
Es ging um den Mut, für sich selbst einzustehen und andere Preise zu verlangen. Hinter so einem Thema stehen oft sehr alte Ängste, die angeschaut werden wollen, damit sie gehen können. Auch hier ist die Lösung keineswegs, mit der Selbständigkeit aufzuhören, sondern hinzuschauen, wo genau das Problem liegt.
Worauf du immer Einfluss hast.
Viele erwarten, dass der Chef, die Kollegen oder die Kunden sie mehr wertschätzen. Es ist natürlich viel schöner, wenn man für seine Arbeit wertgeschätzt wird, keine Frage. Das Ding ist aber, wenn das von Außen nicht kommt und man deswegen unglücklich ist, macht man das eigene Befinden von äußeren Umständen und Menschen abhängig.
Doch wir haben keinen Einfluss darauf, was andere Menschen denken und wie sie handeln. Ein guter Chef weiß vom Zauber der Dankbarkeit für seine Mitarbeiter, mit einem offenen Vorgesetzten kann man zumindest reden und ansprechen, was man sich wünscht. Ob du man es bekommt, steht auf einem anderen Blatt. Darüber kann man sich schwarz ärgern, doch es ist vergebene Liebesmüh.
Sorge für dich selbst
Wenn du dir mehr Wertschätzung wünschst, ist das Beste, was du tun kannst: Gib sie zu allererst dir selbst. Du kannst nicht von anderen Wertschätzung erwarten, wenn du dir selbst nichts wert bist. Das beginnt damit, deine Bedürfnisse wahrzunehmen und sie nicht immer hintenanzustellen. Du darfst auch mal NEIN sagen, dafür wirst du von anderen nicht geächtet, sondern respektiert. Probiere es erst einmal bei Kleinigkeiten und taste dich langsam heran.
In der Selbständigkeit wird die Wertschätzung oft mit Geld oder Kunden verknüpft.
Ist beides nicht vorhanden, kommen Zweifel auf: Bin ich gut genug? Sind, wie im Beispiel oben, genug Kunden, aber zu wenig Geld , reibt man sich auf und irgendwann gehts nicht mehr weiter.
Wenn die Akkus leer sind, macht auch der tollste Job nicht glücklich.
Grund 3: Die Bedingungen - so geht das nicht mehr weiter.
Du arbeitest in deinem Traumjob, doch die Bedingungen sind nicht mehr tragbar.
Dies ist ein aktuelles (ich nenne es mal) "Phänomen", dass gerade in so wichtigen Berufen, wie der Gesundheitsbranche, die Arbeitsbedingungen immer mehr erschwert werden.
Die Pflegerinnen und Krankenschwestern, die ich bisher kennenlernte, lieben ihren Beruf und machen ihn aus Leidenschaft, doch sie können diesen aufgrund der immer belastenderen Bedingungen nicht mehr weiter ausführen. Auch bei Lehrer ist es so, dass immer mehr ihren Traumjob verlassen, weil sie so, wie es gerade ist, nicht mehr weitermachen können.
Wenn es nicht mehr weitergeht, obwohl du deinen Beruf liebst.
Das wir gerade in herausfordernden Zeiten leben ist unbestritten. Wenn Menschen aus ihrem Traumjob getrieben werden, wo es so wenige gibt, die ihre Berufung leben und gerade diese Arbeit so wichtig und wertvoll ist, macht mich das fassungslos und traurig. Doch wenn die Belastungsgrenze erreicht ist und es an die eigene Gesundheit geht, ist der Zeitpunkt gekommen, etwas zu ändern.
Nimm dir die Zeit herauszufinden, was genau du willst und welche Dinge dir wichtig sind. Es gibt auch andere Berufe, in denen du Menschen helfen oder ihnen etwas beibringen kannst.
Das kannst du tun.
Finde heraus, was der Grund für deine Unzufriedenheit ist, wenn die Arbeit an sich Spaß macht und dir entspricht:
- Das Arbeitspensum passt nicht. Weitere Gründe für Unzufriedenheit im Job findest du hier.
- Du brauchst mehr Wertschätzung. Lerne sie dir selbst zu geben oder suche dir Menschen, von denen du sie bekommst.
- Du dachtest, beruflich anzukommen würde sich anders anfühlen. Forsche nach, worin die Diskrepanz liegt. Das gelingt oft besser im Austausch mit anderen.
- Du bist nicht wirklich du, sondern passt dich an. Hinterfrage, wessen Erwartungen oder Ängsten (Sicherheit) du folgst.
- Die Rahmenbedingungen sind nicht deine (Arbeitszeit, -ort usw.). Mehr Infos dazu findest du im
Wir alle haben unsere Talente und Potenziale, die das Fundament für unserer Berufung darstellen. Der Sinn für das, was wir tun, unsere Bestimmung, ist das WARUM. Unser Schmerzthema, das wir in uns erlöst haben, ist ganz oft der Funke, der die Herzen der anderen erreicht.
Was andere bei dir wahrnehmen.
Genau das ist es, was andere spüren, die ein ähnliches Thema haben und nach einer Lösung suchen. Wenn wir rausgehen, obwohl wir Angst hatten, uns zu zeigen. Wenn wir mutig sind, obwohl wir uns für schwach hielten. Wenn wir aufstehen und sagen, was uns wichtig ist, obwohl wir zu den Stillen gehören. Wenn wir NEIN sagen, obwohl wir als Helferseele so sehr Angst davor haben, egoistisch zu erscheinen.
Sich seinem Thema zu stellen hebt das eigene Potenzial auf eine ganz andere Stufe und es schwingt in all unserem Tun mit. Es verleiht unserer Arbeit Glanz, der nach Außen strahlt und den andere wahrnehmen. Und es macht uns selbst stärker, weil wir wieder ein Stückchen mehr wir selbst sein und in unsere Größe hineinwachsen können.
Nimm auch deine Zweifel an und tu weiter, was du liebst, denn
die Welt braucht deine leise Power
PS: Regelmäßige Inspirationen zum Thema Potenzialentfaltung und berufliche Neuorientierung gibts in meiner Entfalterpost monatlich per Newsletter in dein Postfach.
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